Nach einem schweren Sturz im vergangenen Jahr war für den Altmannsteiner Cross-Triathleten Winfried Forster erst einmal Pause angesagt. Beide Hüften waren kaputt. Doch ein halbes Jahr später – nach mehreren Operationen – konnte Forster die Krücken zur Seite legen und wieder langsam mit Schwimmen, Radeln und Laufen beginnen.
Im April, beim Ingolstädter Halbmarathon, lief es den Umständen entsprechend gut. Forster erreichte zwar keine Bestzeit, er nutzte die Veranstaltung aber ohnehin lediglich als Aufbautraining für das, was noch kommen sollte. Doch vorher noch ein Test unter Cross-Triathlon-Bedingungen. Im französischen Xonrupt in den Vogesen absolvierte er die etwas kürzere Sprintdistanz. „In Frankreich ist es relativ gut gelaufen“, berichtete Forster. Platz 144 unter 210 Teilnehmern im Klassement der ab 40-Jährigen ist zwar nicht gerade weit vorne. Aber blickt man auf die Wertung der AK 60-65, in der Forster normal startet, war es doch ein beachtlicher vierter Platz.
Rückkehr an den Unfallort
Im August ging es dann wieder nach Zittau, wo sich im vergangenen Jahr der Unfall ereignete. Forsters primäres Ziel hieß: heil durchkommen. Bei angenehmen Wassertemperaturen um die 25 Grad ging es im Olbersdorfer See auf die Schwimmstrecke. Nach 1500 Metern und 39:49 Minuten stieg Foster aus dem Wasser. Leichte Krämpfe hatten eine schnellere Zeit verhindert. Auf der Mountainbike-Strecke mussten in schwierigem Gelände 37 Kilometer bergauf und bergab gefahren werden. Forster fuhr sich die Beine am Anfang locker, sodass er die steilen Anstiege gut überwinden konnte und nach 2:42:26 Stunden zur Wechselzone kam. Viele Konkurrenten waren auf der herausfordernden Strecke gestürzt – aber nicht Forster.
Auf der hügeligen Laufstrecke über zehn Kilometer waren dann einige Hindernisse mit hohen Stufen sowie Wasserquerungen eingebaut. Große Sprünge und lange Schritte sind für Forster momentan noch nicht möglich. So verlor er auch auf der Laufstrecke für seine Verhältnisse viel Zeit. „Jeweils circa 15 Minuten fehlen beim Mountainbike und beim Laufen“, sagte Forster zu seinem aktuellen Leistungsvermögen.
Sicherheit stand im Vordergrund
In 4:47:27 Stunden belegte er in seiner Altersklasse bei der Wertung für die Deutsche Meisterschaft Platz fünf. Den Titel in der AK 60 holte sich in 4:09:27 Stunden Urban Scheld. Im Vollbesitz seiner Kräfte wäre für Forster ein Platz auf dem Podium möglich gewesen. „Die Sicherheit geht vor“, war heuer die oberste Devise und so ist der Altmannsteiner durchaus mit seiner Leistung zufrieden.
Im September tritt Winfried Forster bei der WM an
Bereits im Vorjahr hatte er sich für die Weltmeisterschaften qualifizieren können. Eine Teilnahme war damals krankheitsbedingt nicht möglich. Das Ticket konnte auf 2024 übertragen werden und so startet er am 28. September am Lago di Molveno in Italien. Die Chancen auf eine gute Platzierung sind alles andere als optimal. Forster möchte aber das Ambiente mitnehmen und die WM als gute Trainingsmöglichkeit nutzen.
mby
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