Hirschberg
Bürgerversammlung: Baugebiet, Tempo 30 und der Wunsch nach einem Radweg

Mehrere Wortmeldungen bei der Versammlung für Hirschberg, Litterzhofen, Wiesenhofen, Kaldorf und Gaisberg

30.11.2022 | Stand 18.09.2023, 22:29 Uhr

Nicht nur eine neue Fahrbahndecke, sondern auch eine Verbreiterung an Engstellen sowie einen begleitenden Radweg wünschen sich Bürger für die Staatsstraße zwischen Biberbach und Litterzhofen. Das wurde am Dienstagabend deutlich. Foto: F. Rieger

Hirschberg – Neben den kritischen Wortmeldungen in Sachen Abwasser-Verbesserungsbeiträge sind bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend in Hirschberg noch weitere Themen angesprochen worden – vorrangig für Litterzhofen.

Baugebiet: Den Namen „Am Dreiländereck“ soll das Baugebiet tragen, das in Litterzhofen erschlossen wird. Bis hier die Baumaschinen anrollen, dürfte es aber noch ein wenig dauern. Zunächst muss nun die Bauleitplanung erfolgen. Nach der Erschließung wird die Stadt dann sieben Bauplätze zum Kauf anbieten können. Ein Litterzhofener Bürger regte an, die Erschließung in zwei Etappen vorzunehmen. Er sehe sonst folgende Gefahr: Wenn in ein paar Jahren alle Parzellen auf einmal zum Verkauf stehen, kommen zwangsläufig nur wenige Litterzhofener zum Zug, weil es in dieser Generation nicht ausreichend Abnehmer gibt. Bei einer zweigeteilten Erschließung könne man hingegen mehrere Jahrgänge bedienen.

Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) antwortete, dass er eine gesplittete Erschließung hier nicht als realistisch erachte. Dafür sei die Dimension des Baugebiets zu gering, als dass es sinnvoll wäre, das Leitungsnetz für Kanal, Wasser et cetera in zwei Etappen zu verlegen. Ein anderer Bürger regte an, dann eben auf den Bauzwang zu verzichten. Auch hier zeigte sich der Rathauschef skeptisch. Die Kommune gehe mit der Schaffung eines Baugebiets in Vorleistung und dann solle auch auf absehbare Zeit gebaut werden – und es dürften dann eben nicht Parzellen als Spekulation für die Zukunft gekauft werden.

Staatsstraße: Wie unsere Zeitung Ende vergangener Woche berichtet hat, will sich das Staatliche Bauamt Ingolstadt im kommenden Jahr der maroden Staatsstraße zwischen Litterzhofen und Biberbach annehmen. Angekündigt ist eine „Fahrbahnerneuerung“. Der Litterzhofener Ortssprecher Josef Tratz sagte dazu bei der Versammlung in Hirschberg, dass diese Nachricht für ihn in der vergangenen Woche überraschend gekommen sei. Er habe vom Bauamt der Stadt dann auf Nachfrage die Rückmeldung erhalten, dass das Staatliche Bauamt wohl nur eine neue Fahrbahndecke verlegen wolle. Das sei aber eigentlich nicht ausreichend, so Tratz. Die Straße müsse vielmehr an einigen Engstellen auch aufgeweitet werden. Schloderer meinte, dass die Bauämter das in Abstimmung miteinander noch einmal prüfen sollten.

Radweg: Direkt damit verbunden war ein weiteres Thema, das am Dienstagabend zur Sprache kam. Ein Versammlungsteilnehmer merkte mit Bezug auf Schloderers Tabelle zu den Maßnahmen im Gemeindeentwicklungskonzept an, dass er dort nahezu ausschließlich Vorhaben „auf dem anderen Berg“ − dem Altmühlberg – sehe. Die Stadt solle sich doch auch für die Ortsteile auf dem Hirschberg engagieren, beispielsweise mit der Schaffung eines Radwegs. Das sei bitter nötig, da waren sich die Versammelten einig. Man habe keine Möglichkeit, mit dem Rad nach Beilngries zu fahren − denn auf der Hirschberg-Straße sei dies ein „Himmelfahrtskommando“ und auch die Staatsstraße zwischen Litterzhofen und Biberbach sei zu gefährlich. Die Anregung war nun, im Zuge der anstehenden Maßnahme an dieser Staatsstraße einen begleitenden Radweg anzulegen. Schloderer sagte, dass er diesen Vorstoß aus dem Stegreif nicht seriös bewerten könne – man müsse dies auf technische Umsetzbarkeit sowie auf Grundstücksverfügbarkeit prüfen.

Tempo 30: Ebenfalls nicht recht zufrieden dürfte ein Bürger nach Hause gegangen sein, der Tempo 30 innerorts von Litterzhofen gefordert hatte. Es gebe hier keinen Gehweg, Kinder seien mit Rad oder Roller zwangsläufig auf der Straße unterwegs − und dafür werde zu schnell gefahren. Helmut Schloderer und Christian Gerner (CSU), dritter Bürgermeister sowie Verkehrsbeauftragter der Beilngrieser Polizei, verwiesen auf die Fülle an Forderungen dieser Art und die rechtlichen Einschränkungen, tatsächlich Tempo 30 zu erlassen. Der Bürger forderte, die Stadt solle den Ort dann zumindest unterstützen, wenn von dort ein entsprechender Antrag an die Verkehrsbehörde gestellt wird. Dass eine solche Unterstützung aus dem Rathaus hier etwas bewegen könne, zweifelte Schloderer an.

rgf