Deutscher Meister in Dollnstein
Budo-Kids trainieren mit Daniel Fischer

30.07.2024 | Stand 30.07.2024, 7:30 Uhr |
Manfred Völkl

Aufwärmen ist Pflicht: Daniel Fischer mit den Budo-Kids vor dem Training. Foto: Völkl

Seit April 2022 ist die DJK Dollnstein um eine Abteilung reicher. Budo/Selbstverteidigung verfolgt das Ziel, Kinder und Jugendliche ab 5 Jahren in ihrem Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und in der Selbstverteidigung zu stärken und zu trainieren. Neben der Vermittlung von Selbstverteidigung stehen Gefahrenerkennung, Gefahrenvermeidung, Entwicklung und Stärkung im Vordergrund. Es wird vor allem die Fähigkeit trainiert, nicht Opfer eines Angriffs zu werden, aber auch die Fähigkeit, im Falle eines Angriffs nicht schwer verletzt zu werden.

Die Techniken stammen aus den verschiedensten Kampfsportarten und werden gezielt auf die Teilnehmenden angepasst und vermittelt. So wird das eigene Selbstbewusstsein gestärkt und gleichzeitig der Körper trainiert. Die Angst, in eine Opferrolle zu geraten, wird minimiert. Spartenleiter Guido Kleinert betreut derzeit 27 Kinder, die alle mit Begeisterung bei der Sache sind. Das wöchentliche Training findet jeden Samstagvormittag in der DJK-Halle statt.

Beim letzten Training vor der Sommerpause bot Kleinert seinen Schützlingen noch etwas Besonderes. Er konnte den mehrfachen deutschen Meister im Allkampf-Jitsu, Daniel Fischer aus Augsburg-Göggingen, für eine Trainingseinheit gewinnen. Der 42-jährige Fischer betreibt diese Kampfsportart seit seinem 14. Lebensjahr.

Allkampf-Jitsu ist eine Sportart mit Selbstverteidigungscharakter, der sich in speziell für diese Sportart entwickelten Selbstverteidigungstechniken und Übungsformen widerspiegelt. Es vereint in sich die verschiedensten Verteidigungstechniken, um für jede Verteidigungssituation eine effektive und zugleich rechtlich zulässige Verteidigungsmöglichkeit zu bieten. Es umfasst heute 265 verschiedenste Hebel-, Wurf- und Schlagtechniken, die über zehn Schülergrade bis zum 6. Dan (Meistergrad) erlernt werden können.

Das System besteht aus drei Kombinationen und zehn Einzelformen. Alle vermitteln im traditionellen asiatischen Gruppentraining neben der rein technischen Ausführung auch das dazugehörige Bewegungsgefühl. Das Allkampf-Jitsu-System wurde seit seiner Begründung durch den Deutschungarn Jakob Beck im Jahre 1968 konsequent weiterentwickelt und ausgebaut. Das gesamte System ist in sich schlüssig. Allkampf-Jitsu Bayern ist auch Bestandteil der polizeilichen Ausbildung. Für den Laien ist der Unterschied zwischen Budo und Allkampf-Jitsu nicht erkennbar. Die Budo-Kids wissen um die Unterschiede und hörten ihrem Idol aufmerksam zu, als er ihnen neue Techniken beibrachte. Sie waren mit Begeisterung bei der Sache und übten fleißig mit.

Die Übungsstunden mit Fischer vergingen wie im Flug. Man merkte ihm an, dass er mit Kindern umgehen kann. Schließlich ist er im Hauptberuf Grundschullehrer.

EK

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