Aus Kaffeesatz, Speiseresten, Pflanzenteilen und Eierschalen können durch Kompostierung nicht nur hochwertige Pflanzsubstrate gewonnen werden, man kann durch deren Verwertung sogar grünen Strom und Wärme generieren. So entstehen in der Biogas- und Kompostieranlage, in der der Biomüll aus dem Landkreis Eichstätt verarbeitet wird, Strom für rund 1200 Haushalte sowie Abwärme, die in ein Fernwärmenetz eingespeist wird.
Voraussetzung für eine nachhaltige Verwertung ist, dass die organischen Abfälle korrekt entsorgt werden. Dies geschieht, soweit man über keinen eigenen geeigneten Kompostbehälter verfügt, sauber getrennt über die Biotonne. Unter sauberer Trennung versteht man, dass organische Reststoffe nicht mit anderen Abfällen vermischt werden. Plastikverpackungen, Stoffreste, beschichtete Papiere, mineralisches Kleintierstreu, Asche, aber auch Verpackungsmaterialien und Beutel aus kompostierbarem Bioplastik haben in der Biotonne nichts zu suchen.
Solche sogenannten Fehlwürfe erschweren die Arbeit der Müllwerker und der Mitarbeiter in der Kompostieranlage immens, da sie aufwendig aussortiert werden müssen und die Abfälle teilweise unverwertbar machen. Vor allem das sogenannte kompostierbare Bioplastik sorgt bei Nutzern immer wieder für Verwirrung und beim Entsorgen im Biomüll für viel Ärger. Es ist richtig, dass sich Materialien aus Bioplastik im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffen zersetzen, nur dauert dieser Prozess wesentlich länger als beim organischen Abfall. Auch erfolgt die Zersetzung nicht vollständig und führt zur Kontaminierung der Gärreste oder des Kompostes.
Dies zusammen mit dem Einbringen von Kunststoffen in den Biomüll kann dazu beitragen, dass Mikroplastik in die Landschaft, auf die Felder, in unsere Gärten und letztendlich auf unserem Teller landet und uns und unserer Umwelt schadet. Deshalb werden Biotonnen mit offensichtlichen Fehlwürfen auch nicht durch das Entsorgungsunternehmen geleert. Mit ein wenig Disziplin und dem Bewusstsein, dass es sich bei Biomüll um einen wertvollen Rohstoff handelt, ist die korrekte Nutzung der Biotonne ein Kinderspiel. So können die organischen Abfälle entweder direkt oder in unbeschichtete Papierbeutel verpackt in die Tonne gegeben werden. Eine Schicht aus wenig zerknülltem Zeitungspapier, Sägespänen oder Laub nimmt überschüssige Flüssigkeit auf und verhindert, dass beim Entleeren Reste am Boden der Tonne verbleiben.
Wenn man die Flüssigkeit der Abfälle vor dem Entsorgen abtropfen lässt, verlangsamt man die Verrottungsprozesse und die damit verbundene Geruchsbildung in der Tonne. Die Tonne selber sollte an einem möglichst kühlen, schattigen Ort stehen. Mit einem mit Essig getränkten Tuch sollte man an der Innenseite des Deckels entlangwischen, dies mindert die Geruchsbildung und verhindert einen übermäßigen Schädlingsbefall. Gartenabfälle können in kleinen Mengen in die Biotonne gegeben werden, solange die Pflanzen nicht unter Pilzbefall oder anderen Krankheiten gelitten haben. Größere Mengen an Schnittgut können kostenfrei oder kostengünstig über die örtlichen Grüngutannahme-stellen entsorgt werden.
Ein Lagern in der freien Landschaft ist untersagt. Die Adressen der Grüngutannahmestellen im Landkreis sowie viele weitere wertvolle Tipps zur korrekten und nachhaltigen Entsorgung des Biomülls findet man auf der Webseite des Landratsamtes unter www.landkreis-eichstaett.de/biotonne.
lkr
Im Oktober wird gezeigt, wie zum Ende der Gartensaison restliches Obst und Gemüse, Samenstände der Sommerblumen und das anfallende Laub sinnvoll verwertet werden können.
Zur Serie: Einmal im Monat beleuchten wir, wie nachhaltiges Leben im Landkreis Eichstätt aussehen kann. Die Serie erscheint in Kooperation mit dem Landratsamt Eichstätt.
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