Senioren unterwegs
Besuch auf dem Rosenfriedhof in Dietkirchen

07.07.2024 | Stand 07.07.2024, 12:29 Uhr |

Der Rosenfriedhof in Dietkirchen beeindruckte die Altmannsteiner Senioren. Foto: Meyer

Die Senioren der Altmannsteiner Gesamtpfarrei haben sich am Mittwoch auf eine Reise begeben. Ziel war der Rosenfriedhof in Dietkirchen. Hier wartete schon Anni Altmann auf den Bus und nahm alle mit zur Führung über den Friedhof und Kirchenbereich. Die Rosenpracht konnte sogar ohne Regenschirm bewundert werden. Altmann berichtete, dass der Schöpfer des Rosenfriedhofs Pfarrer Johannes Weis war. Knapp 40 Jahre sei er an dieser Pfarrstelle tätig gewesen und seine Grabstätte wurde als erste besucht. Pfarrer Weis hatte zu Lebzeiten schon sein schmiedeeisernes Grabkreuz ausgesucht, dieses ist rund 300 Jahre alt.

In den 1930er-Jahren wurde der alte Friedhof zu klein und auf Initiative von Pfarrer Weis der untere Friedhof neu geschaffen und damit die Fläche fast verdoppelt. Anstelle der üblichen steinernen Grabsteine, Grabplatten oder Holzkreuze wollte er, dass die Gräber mit handgeschmiedeten Grabkreuzen bestückt werden und alles einheitlich bepflanzt wird.

Bei seinem Amtsantritt standen gerade einmal zehn schmiedeeiserne Kreuze auf dem Friedhof. Alle jetzt vorhandenen Grabkreuze hatte Pfarrer Weis im Laufe von 25 Jahren zusammengetragen und restaurieren lassen. Die Kreuze stammten ursprünglich überwiegend aus der Oberpfalz, Oberfranken und der Umgebung von Ingolstadt. Alle Gräber sind einheitlich mit Ackerfindlingen eingefasst und nur mit Rosen einer einzigen Sorte bepflanzt. Eine nahe Gärtnerei zieht nur für diesen Friedhof diese rotblühende Sorte. Da die Rosen erst ab Mai austreiben, sind als Frühlingsblüher rote Tulpen zu sehen.

Der Friedhof strahlt eine einzigartige Atmosphäre aus, die in Bayern einmalig ist. Wenn jemand eine neue Grabstelle pachtet, kann er sich ein Kreuz aus dem erhaltenen Fundus aussuchen, diese sind auf dem Dachboden der Pfarrkirche eingelagert. Bei einigen Schmieden in der Umgebung kann man sich das Kreuz renovieren und neu vergolden lassen, die Kosten belaufen sich hierbei auf rund 1500 bis 2000 Euro. Das Kreuz wird nur geliehen, ist in den Grabgebühren enthalten und wird bei Auflösung der Grabstätte wieder auf den Dachboden eingelagert.

Die Reise ging weiter nach Paulushofen, hier wurde in der Pfarrkirche mit Pfarrer Wolfgang Stowasser und Aushilfspfarrer David Ndonyow Kajal ein Gottesdienst gefeiert.

myr

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