Tettenwang
Besserer Handyempfang bei Tettenwang

Inbetriebnahme von Vodafone- und Telekom-Antenne steht kurz bevor – Dritter Sender geplant

09.08.2022 | Stand 09.08.2022, 19:00 Uhr

Mittels eines Schwerlastkrans wurde kürzlich die Antenne der Deutschen Telekom installiert, damit in wenigen Wochen die Netzabdeckung von Vodafone und Deutscher Telekom gewährleistet ist. In den Schaltkästen am Fuße des 14 Tonnen schweren Sendemasten laufen alle „Fäden“ zusammen. Fotos: Hegenberger

Von Bernhard Hegenberger

Tettenwang – Um einen weiteren „weißen Fleck“ im Mobilfunknetz zu beseitigen, ist im Herbst 2021 ein 40 Meter hoher Sendemast auf einer Anhöhe zwischen Hagenhill und Tettenwang aufgestellt worden. Damit soll demnächst der Großraum Hagenhill-Laimerstadt-Tettenwang für den Mobilfunk erschlossen werden. Aktuell werden Sender der Deutschen Telekom und von Vodafone installiert – ein dritter Sender ist in Planung.

Rund um den Altmannsteiner Ortsteil Tettenwang ist es bislang nicht gut bestellt um den Handyempfang. Die Frage nach dem Ausbau der Mobilfunknetze in der Großgemeinde beschäftigt den Marktrat immer wieder. Die Regierung hat die Grundvoraussetzungen mit dem Bayerischen Mobilfunkförderprogramm schon am 1. Dezember 2018 geschaffen.  Ziel der Maßnahme ist, Mobilfunklücken, die marktwirtschaftlich nicht ausgebaut werden, zu schließen.

Schlechter Empfang wird immer wieder diskutiert

Dafür stellt die Staatsregierung unter anderem den Gemeinden insgesamt 80 Millionen Euro für den Ausbau von Mobilfunkstandorten, an denen Mobilfunkanbieter auch bei Erfüllung aller Versorgungsauflagen nicht ausbauen würden, zur Verfügung. Die Förderung beträgt je Standort 80 Prozent der Gesamtkosten. Die restlichen mindestens 20 Prozent müssen von der Gemeinde getragen werden.

Mehrfach war das Thema Handyempfang Diskussionsstoff bei den Bürgerversammlungen. Vor sechs Jahren liefen die ersten Gespräche mit den Betreiberfirmen. So wurde laut Manfred Zippel, dem geschäftsführenden Beamten im Rathaus, auch der Bauantrag gestellt. „2016 kam Vodafone auf mich zu wegen der Planungen eines Sendemastes auf meinem landwirtschaftlichen Grundstück an der Ortsgrenze zu Hagenhill“, erzählt Anton Sedlmeier aus Tettenwang. Probemessungen, Stellungnahmen und ein verzögertes Genehmigungsverfahren führten zu diesem Zeitverzug. Ausführlich berichtete Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) im November 2019 bei den Bürgerversammlungen in Hagenhill und Tettenwang, dass auf der Anhöhe zwischen den beiden Orten ein Sendemast der Firma Vodafone geplant sei. Die Rahmenbedingungen dafür seien bereits geschaffen, aber seitens der Betreiberfirma ruhe die Sache derzeit, hieß es damals.

40 Meter hoher Mast im Herbst errichtet

Im Herbst 2021 schließlich verlegte das Bayernwerk die benötigten Stromleitungen und erstellte ein Transformatorhäuschen. Es folgten die Betonfundamente. Schließlich bewältigte ein vierköpfiger Trupp aus Sachsen-Anhalt den Aufbau des Stahlmasten. Zudem wurden die technischen Leitungen für die verschiedenen Sender im Schaltzentrum vorbereitet.

Nach eigenen Angaben hatte Vodafone im Frühjahr 2020 insgesamt 21000 LTE-Sender in Betrieb und erreichte rund 99 Prozent der Bevölkerung. Für dieses Jahr plant der Konzern weitere LTE-Ausbaumaßnahmen. Wie der Netzbetreiber betont, wird der Ausbau nun auch in unwirtschaftlichen Gebieten fortgesetzt. Dafür kooperieren die drei deutschen Telekommunikationsanbieter Vodafone, Telefónica und Deutsche Telekom. Hinzu kommt eine geplante gegenseitige Nutzung der aktiven Technik an Standorten, an denen nur ein Netzbetreiber bislang Technik stehen hat. Extrem vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um ein lokales Roaming, um Funklöcher zu vermindern. Laut Recherchen unserer Zeitung sollen Vodafone und Deutsche Telekom über den neuen Sendemasten 4G und 5G bedienen, denn zentraler Punkt der Erweiterungen ist der Ausbau der Geschwindigkeiten im LTE-Netz.

Reibungslose Verbindung wohl ab September

Kürzlich ließen sich drei Monteure der G-Netz aus Gröbenzell mittels Kranwagen in 40 Meter Höhe hieven, um den Telekomsender anzubringen und anzuschließen. In den Schaltkästen am Fuße des 14 Tonnen schweren Sendemasten laufen alle „Fäden“ zusammen, so dass nach vorsichtigen Schätzungen schon ab September die Mobilfunkverbindungen reibungslos genutzt werden können. Wie schnell ein dritter Sender eines namhaften Mobilfunkbetreibers angeschlossen wird, wird sich zeigen. „Auch wenn das Thema Strahlen immer wieder heiß und kontrovers diskutiert wird, so sind wir in Tettenwang sehr froh, endlich mal eine stabile Funkverbindung zu bekommen“, so das Gros der Dorfbewohner.

DK