Aktive Kinder- und Jugendgruppe
Beilngrieser Naturschützer-Nachwuchs auf den Spuren des Bibers

12.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:17 Uhr

Wo lebt eigentlich ein Biber? Dieser Frage sind 27 Mädchen und Buben bei einer Aktion der Kinder- und Jugendgruppe des Bund Naturschutz in Beilngries nachgegangen. Foto: Adam

Jeden Monat gibt es eine neue Aktion bei der Kinder- und Jugendgruppe des Bund Naturschutz in Beilngries. Diesmal war der Biber das Thema.

Treibende Kraft hinter den Treffen ist Caroline Stadler, die die Gruppe leitet, sämtliche Veranstaltungen vorbereitet und begleitet. Mit Begeisterung und Leidenschaft fördert sie so das Interesse der Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 17 Jahren an Natur, Tieren und Umwelt.

„Ich liebe es, wie neugierig und motiviert die Kinder sind. Wie gern sie dabei sind, wie sie sich von einem Thema begeistern lassen. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Möglichkeit habe, und freue mich selbst auf jede Aktion“, schwärmt Stadler nach einem Tag, an dem sie sich mit 27 Mädchen und Buben auf die Spuren von Bibern begab. Unterstützung erhielt Stadler dabei von Försterin Veronika Mages und von Tochter Paulina Stadler.

Viel Wissenswertes über den Biber erfahren



Wo lebt so ein Biber eigentlich? Das erforschte die Gruppe ganz realitätsnah auf einer echten kleinen Insel in der Sulz. Dort gab es einen verlassenen Biberbau, den Försterin Mages den Kindern zeigte. „Der Eingang liegt unter Wasser, so ist das trockene Wohnzimmer der Biber gut vor Feinden geschützt“, erklärte Mages und wies auf abgenagte Äste und stark angeknabberte Baumstämme hin, die immer untrügliche Zeichen für ein „Bibergebiet“ seien.

Live entdecken konnten die Kinder allerdings an diesem Vormittag keinen Biber: Die pelzigen Säugetiere sind überwiegend in der Dämmerung oder nachts aktiv, erfuhren sie und durften dann doch ein Biberfell streicheln, denn Caroline Stadler hatte eines mitgebracht. Beeindruckt bestaunte die Gruppe die starke „Kelle“, wie der Biberschwanz genannt wird, den Schädel und die scharfen Zähnen. „Die braucht der Biber, um Bäume so annagen zu können. Der Biber ist das größte Nagetier in Europa“, wusste Försterin Mages. Schwimmhäute hat so ein Biber an den starken Hinterfüßen und sein Fell macht er noch wasserdichter, indem er es mit selbst produziertem Öl einreibt, erfuhren die Kinder weiter.

Biberburg für Kuscheltier-Familie



Auch wenn es erst einmal so aussieht, als würde der Biber viel „kaputt“ machen, wenn er an den Bäumen nagt – er hat doch großen Wert für die Natur. „Er gestaltet die Natur um, was zur Artenvielfalt beiträgt“, erklärte Stadler. Ihre Tochter Paulina Stadler konstruierte schließlich mit allen Kindern zusammen eine Biberburg, in die dann eine „Kuscheltier-Biberfamilie“ einziehen durfte. Und weil der Biber Vegetarier ist, gab es für jedes Kind zum Abschluss eine Karotte, die es galt, ganz nach Biberart mit den Zähnen abzuknabbern und abzuschaben.

Das nächste Treffen am 24. Juni steht unter dem Motto „Spuren und Besonderheiten unserer Heimat Beilngries“. Dazu hat Caroline Stadler als fachkundigen Begleiter Heimatforscher Wolfgang Brand eingeladen, der mit den Kindern gruselige Orte besucht und ihnen dabei Schauer- und Lausbubengeschichten aus früheren Zeiten erzählt. Wer weitere Informationen zu dieser und anderen Veranstaltungen der JBN-Kindergruppe möchte, kann sich bei Stadler unter der Telefonnummer (0170) 5641125 melden.

arg