Beilngries
Aus Kreuzung wird Kreisel: Großprojekt an wichtigem Verkehrsknotenpunkt

Umsetzung im Jahr 2023

24.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:58 Uhr

Die Brand-Kreuzung weist eine enorme Belastung auf. Sie soll im nächsten Jahr in einen Kreisverkehr umgebaut werden – für knapp 2,5 Millionen Euro. Foto: F. Rieger

Von Fabian Rieger

Der Beilngrieser Sprachschatz wird auf absehbare Zeit eine Veränderung erfahren. Wo bis dato von der Brand-Kreuzung die Rede ist, soll künftig ein Brand-Kreisel zu finden sein. Geplant ist diese große Straßenbaumaßnahme für das Jahr 2023.



Im Stadtrat wurde am Mittwochabend der Bauentwurf vorgestellt. Lange hatte das Staatliche Bauamt Ingolstadt einen Kreisverkehr an dieser Stelle als kaum umsetzbar eingeordnet. Vor einem Jahr kam aber dann der Umschwung, inklusive der Ankündigung: Aus der Kreuzung soll nun doch ein Kreisel werden. Dass dies nur zu begrüßen sei, untermauerte Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) am Mittwochabend anhand von Zahlen. Auf der Bundesstraße 299 seien pro Tag 9300 Fahrzeuge in Richtung Neumarkt und 10700 Fahrzeuge in Richtung Seniorenzentrum unterwegs. Auf der Kevenhüller Straße, die als Verbindung zwischen Bundesstraße und Stadtinnerem dient, sind es täglich 9300 Fahrzeuge - und auf dem Straßenast zu Gärtnerei/Firma Brand/TÜV täglich 400 Fahrzeuge. „Diese Zahlen zeigen einfach, wie neuralgisch dieser Punkt ist“, betonte Schloderer.

Der Kreisverkehr soll Abhilfe schaffen. Die Umsetzung plant das Staatliche Bauamt für 2023. Darin inbegriffen ist die Geh- und Radwegunterführung, die erneuert werden soll. Das alles klingt nach einer Großbaustelle - und die wird es auch werden, wie im Stadtrat deutlich wurde. Allerdings möchte man verhindern, dass dieser wichtige Knotenpunkt des regionalen Straßennetzes über Monate hinweg komplett gesperrt ist. Wie? Indem der Wall zwischen Stadtweiher und Kreuzung vorübergehend abgetragen wird, um dort eine provisorische Fahrbahn zu errichten. Nach Abschluss der Arbeiten soll der Wall dann wieder errichtet und bepflanzt werden.

Umleitung wird eingerichtet

Ohne umfassende Auswirkungen auf den Beilngrieser Straßenverkehr wird die Baustelle aber dennoch nicht über die Bühne gehen, da dürfe man sich keinen Illusionen hingeben, so Schloderer und Stadtbaumeister Thomas Seitz. Die Fahrzeuge werden dann über Kevenhüller Straße, Neumarkter Straße und Eichstätter Straße umgeleitet - was dort zu einem massiven Anstieg der Belastungen führen werde. Es sei daher auch davon auszugehen, dass die sowieso schon teilweise ramponierte Fahrbahn danach Schäden aufweisen wird, die auf eine übermäßige Beanspruchung während der Umleitung zurückzuführen sind. Dafür wurde eine Bestandsaufnahme vorgenommen. Und es wurde laut Seitz bereits vereinbart, hernach eine Deckensanierung vorzunehmen, die in den Gesamtpreis der Maßnahme einberechnet ist. Das Staatliche Bauamt habe angekündigt, sich hier finanziell großzügig einzubringen. Zudem könnte die Stadt eine Förderung erhalten. Die genaue Kostenverteilung für diese Instandsetzung werde noch geklärt.

Allgemein ist zu den Finanzen zu sagen, dass man mit Gesamtkosten von 2,47 Millionen Euro rechnet. Die Verteilung richtet sich nach der Zuständigkeit für die Kreuzungsäste und deren Belastung. Die Abzweigung in Richtung „Im Oehl“ liegt unter der Mindestgrenze an täglichen Fahrzeugen, um Berücksichtigung zu finden. Somit zählen nur die anderen drei Äste - von denen sich zwei in der Zuständigkeit des Staatlichen Bauamts befinden und die Kevenhüller Straße seit dem Tausch im Zuge des Umgehungsstraßenbaus in der Verantwortung der Stadt. Somit übernimmt der Bund etwa zwei Drittel der Gesamtkosten (1,65 Millionen Euro). Die Stadt erhält auf ihren Anteil noch eine Förderung in Höhe von 50 Prozent - und so rechnet man derzeit mit einem städtischen Eigenanteil von rund 481.000 Euro.

DK