Von der Stirne heiß rinnen muss der Schweiß... Was Schiller einst in Bezug auf den Glockenguss in seine Ballade schrieb, galt am Samstag auch für den Auftakt der Wiesn. Mit einem weiß-blauen Bilderbuchhimmel, aber zugleich brennender Sonne. Macht nix, denkt sich da der gemeine Eichstätter: Zum Beginn des Volksfestes, da gehen wir hin, das stehen wir durch.
Schließlich gibt es genug zu Trinken: Spätestens seit am Samstagnachmittag kurz nach 17 Uhr Eichstätts Landrat Alexander Anetsberger – neben Oberbürgermeister Josef Grienberger qua Amt Schirmherr – mit zwei Souveränen Schlägen (Grienberger: „Ein Profi!“) das erste Fass Festbier anzapfte.
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Zuvor war auf dem Marktplatz schon Freibier ausgeschenkt worden. Dort spielte die Stadtkapelle spielte auf, sie führte auch den Marsch zum Festplatz an und unterhielt, bis am frühen Abend die Störzelbacher übernahmen. Da dauerte es dann auch keine halbe Stunde, bis das halbe Festzelt auf den Bänken stand, Party!
Königinnen-Onkel Benno: „Gut machst du das“
Wiesnkönigin Mona Emslander trat am Samstag erstmals mit Buchsbaumkrönchen auf. Sie war wohl einer der meist fotografierten Menschen rund um den Willibaldsbrunnen und auf dem Festplatz. Wer wollte da nicht alles ein Bildchen! Altlandrat Anton Knapp beispielsweise setzte die 24-Jährige vor dem Hofmühl-Laster mit seinem Handy in Szene, Wiesn-Sepp Thomas Hirsch – er begleitete die frisch gebackene Königin am Samstag – hatte alle Hände voll zu tun, sie im Gewirr nicht zu verlieren. „Gut machst du das“, lobte Königinnen-Onkel Benno Emslander und die Regentin selbst kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Auch wenn sie, wie sie zugab, vor dem allerersten Auftritt am Freitagabend schon ordentlich Herzklopfen hatte.
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Immerhin war das Zelt voll, wie übrigens am Samstag auch. Die Böllerschützen aus dem ganzen Gau übernahmen den traditionellen Salut und machten lautstark klar: Jetzt ist in Eichstätt Volksfestzeit. Aus Stadt und Land strömten die Besucher auf den Platz, gerade in der Verpflegungsstraße gab es bisweilen kaum ein Durchkommen. „Wenn man das sieht, wie die Leute hier auf den Festplatz strömen, viele in Tracht, das ist eine Freude“, sagte Volksfestausschuss-Vize Klaus Dorsch am Rande.
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Der erkundete dann mitsamt dem Vorstand des Ausschusses und Wiesnkönigin Mona Emslander im Schlepptau den Platz und natürlich die Fahrgeschäfte. Da stieg zwar nicht jeder in jedes ein, die Wiesnkönigin aber schon: Das Buchsbaumkrönchen hielt den rasantesten Fahrten, etwa im „Happy Traveller“, stand.
Warm und trocken zum 75. Geburtstag
So legte die Wiesn am Wochenende einen Traumstart hin. Nicht nur wettertechnisch. Auch die Polizei vermeldet: „Sehr ruhig und weitestgehend friedlich.“Wenn man dann den Wetterprognosen der kommenden Tage glauben schenken darf, wird es so weitergehen. Damit macht Petrus dem Volksfestausschuss zu dessen 75. Geburtstag wohl das schönste Geschenk: eine trockene und warme Wiesn.
EK
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