
Zur Eröffnung kamen Roland Schermer (von links, Bürgermeister von Walting), Agnes Stiglmaier (LEADER Koordinatorin), Karl Heinz Rieder (Kreisheimatpfleger), Andreas Birzer (Bürgermeister Adelschlag), Lena Oginski (LAG Altmühl-Donau) und Daniel Crusius (3. Bürgermeister Nassenfels). Foto: Kleinhans
Welche Route die schönste, die anspruchsvollste oder die interessanteste ist, muss jeder für sich entscheiden, wenn er künftig einen der drei Schlaufenwege der „Magistrale“ zwischen Pfünz, Pietenfeld, Adelschlag, Möckenlohe und Nassenfels erwandert hat. Dies wurde auch bei der offiziellen Eröffnung der „Magistrale“, eines gemeinsamen LEADER-Projekts der Gemeinden Adelschlag, Nassenfels und Pfünz, deutlich.
„Unsere Gemeinden sind reich – reich an Geschichte, reich an besonderen Orten“, betonte Adelschlags Bürgermeister Andreas Birzer im Rahmen der offiziellen Eröffnung. Hierfür hatte man sich passend zum thematischen Hintergrund des Projekts für einen historischen Ort – die Römervilla in Möckenlohe – entschieden.
In einem kurzen Rückblick erinnerte Birzer an die Entstehung des Projektes. Angefangen mit Bürgerworkshops im Jahr 2016, bei welchen Ideen gesammelt, ausgewertet und ausgewählt wurden, bis zur Planung der Wegeführung und Einbeziehung externer Unterstützer rief er nochmals in Erinnerung. Sowohl die Konzepterstellung zur Zusammenarbeit der drei Gemeinden Adelschlag, Nassenfels und Walting als auch die Umsetzung wurden im Rahmen des LEADER-Programms gefördert. Nach dem Antrag auf Umsetzung im Sommer 2019 dauerte es noch weitere vier Jahre, bis die Routen nunmehr endgültig eingeweiht wurden. Von der Erstellung von Orientierungstafeln, Beschilderung der drei Schlaufen-Wanderwege, der Erstellung eines Infoflyers und der Aufnahme von Audio-Einspielungen an den entsprechenden Tafeln bis zum Druck einer Übersichtskarte war schließlich einiges zu erarbeiten, wie der Adelschlager Bürgermeister nochmals in Erinnerung rief.
„Was lange währt, wird endlich gut“, fasste es die LEADER-Koordinatorin für Oberbayern Nord und Kelheim, Agnes Stiglmaier, in Worte. „Die heute eröffnete Magistrale steht für mich für besondere Bürgerbeteiligung, gelungene Zusammenarbeit von Kommunen und die Aufwertung von touristischen Punkten“, so Stiglmaier. „Es handelt sich um ein vorbildliches LEADER-Projekt, in dem Europa sichtbar wird in unserer Region.“ Mit dem europäischen Förderprogramm könne man Projekte voranbringen, welche sonst oft nicht umsetzbar wären. „Magistrale“, ursprünglich als Arbeitstitel und „roter Faden“ von Kreisheimatpfleger Karl Heinz Rieder angedacht, blieb dem Projekt bis zum Ende. „Die in vielen Abschnitten noch heute als Wegachse genutzte– alte Römerstraße diente als Inspiration für die nunmehr eingeweihten drei Wanderrouten“, fasste er seine Grundidee nochmals zusammen. Nun wurde der Name tatsächlich Programm und kann als „richtiges Bottom-up-Projekt“, wie es Adelschlags Bürgermeister in seiner Ansprache neudeutsch in Worte fasste, umgesetzt. „Bürgerinnen und Bürger haben etwas entwickelt, Ideen eingebracht, diese strukturiert und kanalisiert.“
In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Altmühltal wurden die Wanderrouten in das Markenkonzept des Naturparks aufgenommen und können sowohl online (www.naturpark-altmuehltal.de/routen) als auch in gedruckter Kartenform eingesehen werden. Die drei ausgewiesenen Rundwege führen Wanderer nunmehr an geschichtsträchtigen Schauplätzen in der Umgebung der Römerstraße vorbei und lassen manch vergessenen Schatz wieder neu aufleben. Als weitere Besonderheit hat die „Magistrale“ zudem eine Art „Brücken-Charakter“. Sie verbindet den „Altmühl-Panoramaweg“ mit dem „Urdonautalsteig“, was im Rahmen der Eröffnung nicht unerwähnt blieb.
EK