Von Regine Adam
Beilngries – Eine idyllische Stallweihnacht im wahrsten Sinne des Wortes haben die Mitglieder des Beilngrieser Reit- und Fahrvereins bei und mit ihren Pferden gefeiert. Mitten im Stall, die interessierten Blicke der Ponys und Pferde im Nacken, gab es ein Essen und Getränke bei geselligem Beisammensein. Diese lieb gewordene alljährliche Tradition ist eine von vielen Veranstaltungen, die den Verein so zusammenhalten, wie er sich der Öffentlichkeit präsentiert: familiär und nah, als Gemeinschaft für Groß und Klein.
Dass im Verein alles passt, zeigte sich auch bei der Jahresversammlung, die erst vor Kurzem stattfand: Die Führungsriege wurde ohne Veränderung bestätigt. Vorsitzende bleibt damit Michaela Meister, als Kassenwart ist Christiane Brandl verantwortlich, als Schriftführerin Ingrid Ketzler. Als stellvertretende Vorsitzende engagiert sich Brigitta Eder, die im Gespräch mit unserer Zeitung Einblicke in das Vereinsleben gibt.
Gegründet wurde der Reit- und Fahrverein Beilngries bereits 1956. Das weitläufige Gelände am Untermühlweg verfügt neben dem Stall auch über einen Dressurplatz, der erst vor fünf Jahren erneuert wurde. Eine Reithalle gibt es nicht mehr, sie fiel 2011 den Schneelasten zum Opfer und musste abgerissen werden. „Natürlich wäre eine neue Halle oder ein überdachter Longierplatz ein Traum, aber wir kommen auch so gut zurecht. Viel wichtiger ist uns, dass wir noch lange Zeit auf ,unserer’ Anlage an der Untermühle bleiben können, alles andere passt und bekommen wir hin“, sagt Brigitta Eder. Sehr dankbar sind Vereinsführung und alle Mitglieder deshalb, dass der Vermieter des Platzes, Theobald Meier, immer wohlgesonnen und unterstützend für sie da sei „und uns immer entgegengekommen ist, wenn wir in Nöten waren“.
Nachwuchssorgen plagen den Verein nicht, im Gegenteil. „Wir sind gut ausgebucht und der Stall ist voll“, teilt Eder zufrieden mit. Ob Stunden zum Ponyführen, in der Voltigiergruppe oder zum Reitunterricht, die Nachfrage ist überall groß. Fünf Pferde und zwei Ponys gehören dem Verein, weitere elf Pferde sind als sogenannte „Einsteller“ im Stall untergebracht. Über 130 Mitglieder gehören zum Verein – davon sind 57 unter 18 Jahren und 16 Personen sogar bereits über 60 Jahre alt. „Leider haben wir heuer zwei sehr wichtige Mitglieder durch Tod verloren, Alfred Lorenz und Günther Rudofsky. Sie waren viele Jahrzehnte bei uns“, sagt Eder. Ihrer wurde bei der Jahresversammlung besonders gedacht. Weiter gab es einen Jahresrückblick, der mit vielen Fotos vorgetragen wurde und der zeigte, dass die Mitglieder nicht nur hoch zu Ross aktiv sind. Bei der städtischen Aktion „Saubere Landschaft“ war man dabei, beim Volksfestzug und als „St. Martin“ bei fast allen Beilngrieser Kindergärten. Ein Maibaum wurde aufgestellt, es gab ein Johannisfeuer und einen Herbstausritt nach Irfersdorf, an dem 15 Pferde mit Reitern teilnahmen. Zudem wurde ein Erste-Hilfe-Kurs im Stall abgehalten, so dass nun alle Betreuerinnen über eine entsprechende Ausbildung verfügen.
Zwei Reiterinnen waren heuer besonders fleißig und erfolgreich: Antonia Ketzler und Alisa Sitzmann bestanden in Seuversholz das Reitabzeichen RA5, für das eine theoretische und eine praktische Prüfung in Dressur und Springen erforderlich war. „Und zwei weitere Mitglieder haben dort den Pferdeführerschein gemacht“, freut sich Eder mit den erfolgreichen Reitern. Was sie besonders am Vereinsleben schätzt, kann Eder ohne Zögern beschreiben: „Es ist ein wirklich guter Zusammenhalt da. Wir machen alle Arbeiten gemeinsam, ob Reparaturen oder auf der Koppel, Reitschüler und Untersteller arbeiten da Hand in Hand. Es wird viel gemeinsam entschieden und realisiert, eben wie in einer Familie. Das ist toll.“
DK
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