Beleidigende Äußerungen
Anonyme Briefe an Beschäftigte der Gemeinde Großmehring sorgen für viel Ärger

18.01.2024 | Stand 18.01.2024, 19:12 Uhr |
Martin Wallner

Im Großmehringer Rathaus sind in den vergangenen Monaten immer wieder anonym Briefe mit beleidigenden und bedrohenden Äußerungen eingegangen. Foto: Wallner

Mit einer unangenehmen Mitteilung wartete der Großmehringer Bürgermeister Rainer Stingl (Wir für Großmehring) am Ende der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend auf. Dabei geht es um anonyme Anschuldigungen gegen Bedienstete der Gemeinde.



Er teilte dem Gremium mit, dass seit Monaten „immer wieder anonyme Briefe an insgesamt acht Personen aus dem Beschäftigungskreis der Gemeinde – Kindertagesstätten und Rathaus – versandt werden, teilweise an private Adressen, teilweise an Gemeindeadressen“. Laut Stingl beinhalten die Briefe „beleidigende, ehrverletzende, bedrohende Äußerungen und falsche Tatsachen“.

Anonyme Anzeige beim Landratsamt

Höhepunkt sei in der vergangenen Woche eine anonyme Anzeige gegen Gemeindebedienstete bei der Aufsichtsbehörde im Landratsamt Eichstätt gewesen, führte der Bürgermeister weiter aus. „Inhalt dieser Anzeige war die angeblich falsche Betreuung der anvertrauten Kinder im gemeindeeigenen Kindergarten Regenbogen, weiter die Minderqualität der Arbeitsleistungen, unhygienische Zustände und einiges mehr“, sagte Stingl.

Ein ähnlicher Brief sei vor einigen Wochen schon bei der Gemeinde eingegangen. „Damals sind wir diesem Vorwurf selbstverständlich nachgegangen – und zwar in Gesprächen mit der Leitung, den Gruppenleitungen, den Mitarbeitenden, den Eltern und dem Elternbeirat“, so Stingl. „Das Ergebnis damals und heute war eine einwandfreie Betreuung der Kinder.“

Gemeinde erstattet Anzeige bei der Kripo

Deshalb habe die Gemeinde jetzt Anzeige bei der Kriminalpolizei Ingolstadt gegen Unbekannt gestellt. „Die übersandten Briefe wurden sichergestellt und werden zeitnah nach Fingerabdrücken und DNA-Spuren untersucht. Das ist keine Finte von uns, sondern die absolute Wahrheit“,betonte der sichtlich erzürnte Bürgermeister und fügte an: „Wir lassen uns das nicht mehr gefallen.“ Er als Bürgermeister und Arbeitgeber habe auch eine Fürsorgepflicht für seine Beschäftigten, begründete Stingl die Anzeige bei der Kripo und auch den Schritt an die Öffentlichkeit. Abschließend kündigte er zudem an, dass der oder die Täter nach der Identifizierung „namentlich veröffentlicht werden“.

Weniger emotional ging es bei den anderen Tagesordnungspunkten zu. Bürgermeister Stingl teilte mit, dass die Firma WS IT-Systeme GmbH für die Ausstattung eines PC-Raums in der Grund- und Mittelschule zu einem Gesamtpreis von 37634 Euro beauftragt wurde; und die Firma Krebs Pflaster- und Erdbau aus Ingolstadt übernimmt die Sanierung des Gehwegs an der Blumenstraße für 41667 Euro.

Bürgerbeteiligung zu Skate-Anlage

Auf Bitte von Gemeinderat Thomas Haimerl (CSU) in der vorangegangenen Sitzung berichtete der technische Angestellte Manfred Pöll über den Sachstand zur geplanten Pumptrack- und Skate-Anlage. So wird am 1.Februar um 16 Uhr in der Nibelungenhalle eine öffentliche Bürgerbeteiligung zu diesem Thema stattfinden. „Das ist die Voraussetzung für die Aufnahme in das Leaderprogramm“, gab Pöll als Grund dafür an. Danach werde wohl im März das Leadergremium über eine Förderung entscheiden. Bei einem positiven Bescheid erfolge die Ausschreibung und Umsetzung. Als zeitlichen Horizont für die Fertigstellung gab Pöll das Frühjahr 2025 an. Er teilte den Räten auch mit, dass es noch einmal eine Überlegung wert sei, ob eine größere kombinierte Anlage gebaut werden solle oder zwei kleinere getrennte.

Bürgermeister Stingl informierte den Gemeinderat außerdem über die Anliegen und Anmerkungen der Besucher bei den Bürgerversammlungen 2023. Hierzu griff er Punkte aus den Versammlungen in Großmehring, Demling und Theißing auf. Sie reichten von der Taubenplage in Demling über das Regenrückhaltebecken in Theißing bis hin zu den Granitpflasterwegen auf dem Friedhof in Großmehring.

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