Mit dem Abschluss des Eichstätter Volksfests am Sonntag ging auch eine Ära zu Ende: Der Glückshafen des Bayerischen Roten Kreuzes hatte in diesem Jahr zum letzten Mal geöffnet. Pünktlich um 18 Uhr übergab Stefan Janczik, der den Glückshafen 1977 nach Eichstätt holte, an die letzte Schicht.
Für circa drei Stunden übernahm Heinz Gräfensteiner die Arbeit am Glückshafen, bevor kurz vor 22 Uhr endgültig die Lichter bei der Traditions-Bude auf der Wies’n ausgingen. „Ich mache dies nun seit 42 Jahren – heute zum letzten Mal“, sagt Gräfensteiner bei der Übergabe, zu der auch der EICHSTÄTTER KURIER gekommen war. Gemeinsam mit Dominik Birnstein, Elisabeth Faber und Anton Bauernfeind bietet er die letzten Lose feil.
Für viele Eichstätter und die zahlreichen Besucher aus dem Landkreis ist der Glückshafen des Roten Kreuzes natürlich auch eine letzte Station des Wies’nbesuchs, bevor es nach Hause geht. „Wir haben uns gedacht, wenn heute schon Schluss ist, losen wir noch mal“, berichtet ein Ehepaar aus Pietenfeld gegenüber unserer Zeitung. Und tatsächlich ergattern die beiden noch einmal einen Hauptgewinn. Bei einigen anderen ist ein Hauch Nostalgie spürbar.
„Wir als Kinder haben hier schon Lose gekauft, dann unsere Kinder und jetzt gibt es den Glückshafen nicht mehr“, ist vielfach zu hören. Der Wehmut ist auch bei den Verantwortlichen des Roten Kreuzes groß, allen voran bei Stefan Janczik. Das ist dem früheren Kreisgeschäftsführer bei der Übergabe an die letzte Schicht anzumerken. „60 Leute – überwiegend aus den Wasserwachten und dem Blutspenderhelferkreis haben an den letzten zehn Tagen nochmals über 500 ehrenamtliche Stunden abgeleistet und insgesamt 21300 Lose verkauft“, blickt er auf das Volksfest 2023 zurück. „Die gute Witterung hat uns noch einmal einen guten Umsatz beschert.“ Im Nachbarlandkreis Pfaffenhofen geht der Losverkauf beim dortigen Glückshafen hingegen weiter. In Eichstätt ist das Aus endgültig: Die Entscheidung habe sich das Rote Kreuz nicht leicht gemacht, aber sie steht nun fest.
Vom Pflaster bis zum hochwertigen Fußball gab es auch in diesem Jahr allerhand zu gewinnen. Alle am Ende übrigen Preise spendet das Rote Kreuz an eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Ungarn, wie BRK-Geschäftsführer Michael Gorum wissen lässt. Zur Freude der Verantwortlichen sind dies aber nicht mehr sehr viele, da zahlreiche Volksfestbesucher in den bekannten Bauchladen griffen und Lose erworben haben, um die Arbeit des Roten Kreuzes zu unterstützen.
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