Von Garmisch zum Gardasee
Alpenüberquerung mit dem Mountainbike: Sportseminar des Gabrieli-Gymnasiums bereitet sich auf Abschlussfahrt vor

12.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:40 Uhr

Seit Beginn des Schuljahres bereiten sich die Teilnehmer auf die Alpenüberquerung vor. Foto: Buckl

Es dürfte wohl die ambitionierteste und zugleich strapaziöseste sportliche Herausforderung sein, der sich je ein P-Seminar des Gabrieli-Gymnasiums unterzogen hat: Unter der Leitung von Sportlehrer Christian Hollweck bereiten sich dort Schülerinnen und Schüler auf eine Alpenüberquerung mit dem Mountainbike vor. Diese Unternehmung soll in der letzten Juliwoche stattfinden und zugleich die Abiturfahrt der Schülergruppe darstellen.

Geplant wird dieses Unternehmen von A bis Z ausschließlich von dem elfköpfigen Seminar, davon sieben männliche und vier weibliche Mitglieder, in verschiedenen Arbeitsgruppen selbst. „Wir brauchen dazu keinen Reiseleiter“, lächelt Sportlehrer Hollweck. Die einzelnen AGs sind unter anderem für die Bereiche Marketing oder Routenauswahl, Sponsoring, Trainingspläne, Unterkünfte und Medien zuständig, denn der Mountaincross soll auch bildlich und filmisch dokumentiert werden. Sieben Tage lang wird man Ende Juli unterwegs sein, von Freitag bis Donnerstag, am anschließenden Freitag gibt es die Jahreszeugnisse.

Warum meldet man sich für solch eine strapaziöse Abiturfahrt an? Schließlich wäre es auch möglich gewesen, an attraktiven Abifahrten nach Paris, Schottland und Irland teilzunehmen. Dazu gibt P-Seminarteilnehmerin Jana Schmutz ein überzeugendes Statement ab: „Nicht nur sportliche Aktivität und Action sind mir wichtig, sondern vor allem auch die Nachhaltigkeit meiner Reisen, weswegen das Reisen mit dem Mountainbike hier ein großer Vorteil ist, so kann ich Umweltverschmutzung wie durch einen Flug vermeiden“. Außerdem wolle sie „für ein besseres Lebensgefühl“ ihre Ausdauer verbessern und „sehr viel Natur erleben“.

Zwingend nötig für die Durchführung eines P-Seminars ist die Zusammenarbeit mit einem außerschulischen Partner. Den fand man im Radhaus Willner, einem Ingolstädter Fahrradgeschäft. Zudem tritt die Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt als Sponsor auf. Sie finanzierte dem Gabrieli-Gymnasium drei schuleigene Mountainbikes, die an Schulleiter Christof Neumayr und Christian Hollweck übergeben worden waren. Das Radhaus Willner will auch einen Fahrradreparatur-Workshop für das P-Seminar durchführen.

Da solch eine Alpenüberquerung einen enormen finanziellen Aufwand für die Schüler für Material, Unterkünfte und Rücktransport bedeutet, ist das P-Seminar um jede Spende und weiteres Sponsoring froh. Wer es unterstützen möchte, kann unter alpencross@gabrieli-gymnasium.de Kontakt aufnehmen.

Die gewählte Route führt von Garmisch-Partenkirchen bis zum Gardasee, eine Strecke von 360 Kilometern Länge. Vor allem sind 5500 Höhenmeter zu überwinden, was eine größere Herausforderung darstellen dürfte: „Dazu muss man körperlich voll fit sein“, mahnt Hollweck. Zweimal pro Woche trainieren die Schüler individuell, einmal monatlich führt der Kursleiter einen Fitnesstest durch, „dann geht es gemeinsam auf Strecken hier in der Region, die einige charmante Anstiege bietet“. Zum Beispiel von Pfünz aus hoch zum Römer-Kastell oder von Obereichstätt nach Schernfeld. Es geht um Anstiege, die rund 100 bis 120 Höhenmeter aufweisen. Dabei sieht der Lehrer in der Fitness der Schüler und Schülerinnen durchaus noch Luft nach oben. Außerdem lässt der Life Park in Ingolstadt die Truppe im Winter mit Spinning trainieren, einem intensiven Indoor-Radsport, der auch ein „Intervall-Cardio-Training“ beinhaltet. „Man stellt uns dafür sogar einen Trainer zur Verfügung, was echt top ist“, freut sich der Kursleiter.

Auf der Tour werden die Schüler von drei Sport-Lehrkräften begleitet: „Diese Zahl an Begleitern ist unbedingt nötig“, meint Hollweck, der selbst mitfährt. „Wir sind völlig autark unterwegs, ohne Begleitfahrzeug, jeder hat alles im Rucksack dabei – wenn jemand ausfällt, kann der ja nicht allein zurückgelassen werden“.

EK