Altmannstein
Alles unter einem Dach

Das neue Gebäude des Wasserzweckverbands Altmannstein ist so gut wie fertig – Derzeit werden die Außenanlagen erstellt

29.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:47 Uhr

Die Sitzungen des Wasserzweckverbands Altmannstein finden künftig vor Ort statt – sehr zur Freude von Geschäftsführer Stefan Fanderl. Bei der Gestaltung des Raumes legte er Wert auf moderne Präsentationstechnik. Foto: K. Schmied

Von Kathrin Schmied

Altmannstein – Der Hof bekommt derzeit ein Pflaster, die Glastüren im Inneren noch ihre Beklebung und nach und nach wird alles, was bislang an unterschiedlichen Orten aufbewahrt wurde, ebenfalls einziehen in das neue Gebäude des Wasserzweckverbands (WZV) Altmannstein. Die technische Betreuung von rund 15000 Einwohnern erfolgt dann nicht mehr vom Taubental aus, sondern in Nachbarschaft zur Schermühle. Alles unter einem Dach: Darüber freut sich vor allem WZV-Geschäftsführer Stefan Fanderl.

Das Herzstück der Wasserversorgung im Einzugsgebiet – neben der Marktgemeinde, wo der Zweckverband im Besitz des Leitungssystems ist, werden das Gebiet der ehemaligen Pondorfer Gruppe, der Gemeinde Oberdolling und des Zweckverbands Ingolstadt-Ost zu 100 Prozent von Altmannstein aus technisch betreut – steht im Keller. Der Server, das „Hirn des ganzen Leitungssystems“, so Fanderl, ist der Baustein, über den alle Fäden zusammenlaufen, und damit äußerst wichtig. Ende Juli 2023 soll er per Glasfaser seine Informationen erhalten, habe die Telekom angekündigt.

Großes Archiv für sämtliche Unterlagen

Unserer Zeitung gewährt der Geschäftsführer einen Einblick vom Keller bis quasi unters Dach des neuen Gebäudes. Im Keller gibt es neben dem Server die Wasseruhr, im Technikraum die Ablesegeräte für die Heizung, die über eine Luftwärmepumpe betrieben und mit einem Kältespeicher für diese ausgestattet ist, und die Photovoltaik-Anlage, die den Strom für den Eigenverbrauch erzeugt. Lagerräume dürfen nicht fehlen, auch nicht der Platz für die Reinigungsmittel, die man etwa für die Pflege der Hochbehälter braucht. „Und es gibt die Räume, auf die ich sehnlich gewartet habe: das Archiv“, erklärt Fanderl. Hier soll schnell griffbereit Schülermaterial aufbewahrt werden – denn schon die Kleinsten damit vertraut zu machen, was der Zweckverband ist und wie wichtig die Ressource Wasser, sei ihm ein großes Anliegen, betont er. Die beiden Räume mit ihren gut 50 Quadratmetern bieten auch den anderen Unterlagen Platz, die bisher an zwei Orten gelagert wurden. Als „knallvoll“ beschreibt Fanderl die zwei Räume in der Kohlmühle und das eine Zimmer im bisherigen Hauptsitz im Taubental, die allesamt bis unter die Decke mit Unterlagen gefüllt sind.

Keller und ersten Stock verbindet ein Aufzug. Dieser wurde unter dem Aspekt der Barrierefreiheit eingebaut. Er soll jedem den Weg zu den Verwaltungsräumen ermöglichen, auch jenen, die nach dem Eintreten ins Gebäude nicht die Treppe nach oben nehmen können. Fünf Büros gibt es hier: für den Verbandsvorsitzenden, für den Geschäftsführer, für die Buchhaltung, für die Bereiche Rechnungswesen und Wassergebühren sowie Herstellungsbescheide und Zählertausch. Kopierraum, Teeküche, zwei Bereiche nur für Unterlagen und Toiletten, die auch für die Besucher zugänglich sind, ergänzen das Obergeschoss. „Mir war wichtig, dass jeder Arbeitsplatz höhenverstellbar ist“, sagt Fanderl mit Blick auf die neuen Schreibtische. Anderes Mobiliar wird vom alten mit ins neue Gebäude umziehen.

Sitzungen finden jetzt im neuen Gebäude statt

Empfangen werden Besucher im Erdgeschoss von einer lichtdurchfluteten Diele mit barrierefreiem WC linker- und dem Treppenhaus rechterhand. Durch die nebenliegende Tür geht es in den Gang, an dem Meisterbüro, Messwarte, das Labor, der Ruheraum, Umkleiden und Duschen, die Hauptküche, das Zimmer für die Reinigungskraft sowie Gruppen- und Besprechungsraum – mit Anschluss zur Terrasse – angrenzen. Letztere können zu einem großen Raum verbunden werden durch Entfernung der Abtrennung. Hier werden Sitzungen stattfinden. Die entsprechende Technik ist vorhanden. „Vorher war man immer gebunden, jetzt ist alles da und man muss die Unterlagen nicht mehr durch die Gegend fahren“, nennt Fanderl die Verbesserungen. So könne er die Sitzungen auch schöner vorbereiten, sagt er.

Direkt an das Hauptgebäude schließt die Halle mit drei Stellplätzen an. Von dieser wiederum betritt man die Werkstatt im rückwärtigen Bereich und die Waschhalle. Der Platz hier fungiert ebenfalls als Stellplatz. Denn der Fuhrpark des Wasserzweckverbands ist gar nicht mal so klein. Es gibt sechs Fahrzeuge und einen Hänger. Aktuell ist in der Waschhalle das Notstromaggregat des WZV untergebracht. Neben den Schütten im Außenbereich werden noch zwei Garagen entstehen. Läuft es weiter gut, will man im Juli/August einziehen, so Fanderl. Der angepeilte Termin im Jahr 2021 sei durch Corona verzögert worden.

Verzögerte Fertigstellung und Kostenmehrung

Die Planungen starteten 2019, der Bau begann 2020. Die Kostenschätzung lag laut Fanderl bei 1,9 Millionen Euro, herauskommen wird man wohl bei 2,2 Millionen Euro und mit einer ungeplanten Kostenmehrung von rund 250000 Euro. Diese begründet sich nach den Worten des Geschäftsführers aus einer verpassten KfW-Förderung und einem geringer ausfallenden Zuschuss für die Heizungsanlage. Zudem seien die Außenanlagen teurer als angenommen: statt 90000 Euro summieren sich hier laut Fanderl 270000 Euro auf.

DK