Paulushofen
Abschluss der Serie zum Kulinarischen Frühling: Zu Gast im Hotel Altmühlberg

28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:23 Uhr

Alles im Griff hat Stefan Rupp in seiner Altmühlberg-Hotelküche. Im Gespräch mit unserer Zeitung erinnert er sich an ein besonderes Küchenerlebnis. Foto: Adam

Stefan Rupp vom Hotel Altmühlberg in Paulushofen steht als Hotel- und Küchenchef liebend gern selbst in seiner Küche, kreiert Frühlings- oder Fischgerichte, Köstlichkeiten mit Fleisch oder Gemüse. „Kochen ist eine Leidenschaft, aber man muss sein Handwerk schon auch beherrschen, um überzeugen zu können“, sagt er. Und deshalb schmunzelt er noch heute, wenn er für die DK-Serie zum Kulinarischen Frühlingserwachen an seine „Geschichte aus der Küche“ denkt, die schon knapp 20 Jahre zurückliegt, damals, als er noch nicht im Hotel Altmühlberg in Paulushofen, sondern im Gasthaus Schranner im Hangenham an den Töpfen stand.

„Es gab da Freisinger Hobbyköche, Persönlichkeiten, die in der Öffentlichkeit standen allesamt, die sich regelmäßig in wechselnden Gasthäusern zum Kochen trafen und rund 100 Gäste bewirteten. Als ich und mein Gasthaus damals an der Reihe waren, hieß es gleich: Einbringen darf ich mich schon, aber nicht einmischen. Also habe ich sie halt machen lassen.“

Noch heute denkt Rupp mit Vergnügen an das „Riesentamtam“, das die wichtigen Hobbyköche an diesem Nachmittag veranstalteten. Denn Start der Küchenarbeit für das Abendmenü war bereits mittags – mit einem Glas Prosecco. „Dann bereiteten sie Canapés vor als Amuse-Gueule, als kleinen Gruß aus der Küche zum Start des Menüs. „Das haben sie echt nett gemacht, es sah gut aus“, lobt Rupp.

Anschließend wurden Nudeln und Fischragout zubereitet, „alles frisch, sie haben den ganzen Nachmittag gerührt und geschnipselt“, erzählt Rupp. Als es dann aber ans Servieren ging, waren erst rund 80 der 100 Gäste versorgt, als es plötzlich hieß: „Wir haben noch viel zu viele Nudeln, aber gar kein Fischragout mehr.“ Betretenes Schweigen.

Die Stunde von Stefan Rupp hatte geschlagen. Oder besser – die zehn Minuten. Denn er übernahm schnell und bereitete statt in vier Stunden in nur zehn Minuten die fehlenden Ragout-Portionen zu. „Hat allen geschmeckt, alle waren zufrieden, keiner hat einen Unterschied bemerkt“, erinnert er sich und lacht.

Weniger amüsant fand er die Zubereitung der anschließend servierten Zunge. „Sie haben sie fast fünf Stunden gekocht, da tut das Herz eines Kochs weh“, sagt er. Aber er hielt sich daran: „Nur einmischen, wenn man gefragt wird.“

Das passierte dann doch noch einmal, als es an die Nachspeise ging. Das Dessert wurde nicht fest, konnte deshalb nicht gestürzt werden. Die Hobbyköche nahmen seinen Rat – „serviert es halt in einer Tasse“ – gern an, dekorierten aufwändig so, als sollte das immer schon so sein – und ließen sich anschließend groß feiern.

„Es war auch für mich ein toller Abend, gerade durch die vielen Pannen. Das werde ich sicher nicht mehr vergessen.“

arg