Bei herrlichem Wetter säumten Tausende von Zuschauern am Sonntagnachmittag die Straßen von Großmehring, um den ersten Faschingsumzug in diesem Jahr in der Region zu erleben.
Angeführt von den Schanzer Musikanten und zwei Bulldogs zogen 48 Gruppen – 28 mit Wagen und 20 zu Fuß – mit etwa 1200 Teilnehmern mit den verschiedensten kreativen Motiven, farbenfroh und in bester Stimmung am applaudierenden Publikum vorbei. Viele Zuschauer waren ebenfalls kostümiert erschienen. Bonbons, Gummibärchen, Popcorn oder Erdnussflips regnete es von den Wagen herunter. Die Kinder fingen und hoben alles eifrig auf. Für die Erwachsenen wurde manches Schnäpschen und Bier verteilt.
Am Marienplatz sammelten sich die meisten Zuschauer. Hier stellten erstmals Valentin Hoch und Michael Bachschneider die einzelnen Gruppen humorvoll vor. Die Themen waren sehr vielfältig und reichten von der großen Politik über die Gemeindepolitik bis zu allgemeinen Themen. Am Wagen der Gemeinde Großmehring wurde der Dornröschenschlaf auf dem Marienplatz angeprangert: Wochenmarkt, Café und Eisdiele warten auf einen Prinzen, der dies endlich verwirklicht. Die Großmehringer Wasserwacht wies auf die vielen Nichtschwimmer in Bayern hin. Trotzdem würden viele Bäder geschlossen.
Große Politik und Gemeindepolitik als Thema
„De Politik de is uns z’dumm, da Mario schult jetzt auf Kanzler um!“ hieß das Motto von Bachschneider und Co. mit dem Hinweis auf Super-Mario. Die Demlinger Feuerwehr versprach mit ihrem DESA-Programm in der Dorferneuerung jetzt voll durchzustarten. Der Pettlinger Dorfverein spielte „American Football“. Ein „Pilsdragl“ wurde originell von den „AGRUOS“ umgesetzt. Auf den Pflegenotstand wies die Katharinenberger Jugend mit einer Party im Altenheim hin. Mit dem U-Boot muss der MGV Großmehring wohl durch die Flur fahren, wenn der Polder verwirklicht wird. Dazu sangen sie passend „Yellow Submarine“.
Die Skiabteilung ließ es im „Bus 1“ richtig krachen. Lohengrin trat als Robin Hood auf, die Pfarrjugend als Zwerge, die Trachtler als Schlümpfe, Mitglieder der Feuerwehr als Landeier sowie der Obst-und Gartenbauverein als „verrückte Hühner“.
Viele Gruppen aus den umliegenden Ortschaften
Ein Familienwagen war der „Aschenauer Zirkus“. Als freche Früchtchen und Superhelden zeigten sich die Kindergartenkinder. Die Turnkinder vom TSV bewiesen ihr sportliches Können und erhielten viel Beifall für ihre Vorführungen ebenso wie die Köschinger Garde. Auch die Faschingsgesellschaften aus Ingolstadt und Altmannstein sowie die Cooldancers aus Pförring beteiligten sich am Gaudiwurm. Überhaupt waren umliegende Gemeinden gut vertreten. Gruppen aus Königsfeld, Zuchering, Irgertsheim, Friedrichshofen, Appertshofen, Vohburg, Denkendorf, Ebenhausen, Niederstimm, Bergheim, Dolling, Tettenwang, Irnsing. Leiting, Leitenbach und Mailing beteiligten sich mit unterschiedlichsten Wagen am Großmehringer Umzug.
Besonders auffällig waren der Wagen aus Denkendorf mit ihrer Lok („Auf die DB haben wir keinen Bock, darum bauten wir unsere eigene Lok“) und Mailing mit ihrem Wuiderer-Wagen. Aus Lenting kamen Einradfahrer.
Organisator Daniel Scholz – er organisierte erstmals mit einem ganz neuen Team den Umzug – war sehr zufrieden: „Ich habe nie mit so vielen Zuschauern gerechnet. Dazu waren alle gut drauf. Was will man mehr?“ Nach dem knapp zweistündigen Umzug setzten die Teilnehmer und viele Zuschauer bei einer Open-Air-Party am Marienplatz mit DJ Fabs das Faschingstreiben in fröhlicher Stimmung fort.
Der nächste Faschingsumzug in Großmehring ist übrigens erst wieder 2028, da 2026 der Schäfflertanz wieder ansteht.
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