Nervenkrimi beim ersten Saisonsieg
1. Bundesliga Luftpistole: Hitzhofen-Oberzell schlägt Kempten und unterliegt der HSG München

05.11.2024 | Stand 05.11.2024, 16:25 Uhr |

Glück im Stechschuss: Andrea Heckner genügte eine Acht im entscheidenden Schuss gegen die FSG Kempten. Foto: SV Hitzhofen-Oberzell

Das dritte Wettkampfwochenende der 1. Bundesliga Süd Luftpistole hätte ein Wendepunkt für den SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell sein können. Am Ende wurde der Ausflug in die Landeshauptstadt zur HSG München für die Hubertus-Schützen und deren mitgereisten Fans zu einer wahren Nervenschlacht. Mit einem Sieg gegen Kempten und einer Niederlage gegen die Gastgeber traten die Hitzhofener mit gemischten Gefühlen die Heimreise an.

Olympia-Teilnehmer startet für SVHHO

Um gegen die FSG Kempten die Siegchancen zu verbessern, setzte das Team um Trainer Walter Sbarra auf Schützenhilfe des lettischen Olympiateilnehmers Lauris Strautmanis, der für die Hitzhofener auf der ersten Position in die Begegnung ging. Für den SVHHO sollte endlich der erste Saisonsieg her, während das Selbstvertrauen der FSG nach drei Siegen und nur einer Niederlage entsprechend groß war.

Doch der Kniff mit Strautmanis zahlte sich aus. In der Spitzenpaarung setzte sich der Lette mit 380:376 Ringen durch. Noch deutlicher gewann Paul Fröhlich seinen Einzelpunkt mit 377:370 Ringen. Nun war nur noch ein Punkt für den ersten Saisonsieg nötig. Hitzhofens Stephan Klingler (Position 5) startete aber schwach in den Wettkampf und konnte seinem Kontrahenten trotz einer Steigerung gegen Ende des Wettkampfs nie richtig gefährlich werden (360:374).

Für großes Drama sorgten dann die Duelle von Andrea Heckner und Nils Strubel. Die Paarungen endeten nach zahlreichen Führungswechseln jeweils unentschieden mit 372:372 (Heckner) beziehungsweise 374:374 Ringen (Strubel). Zwei Stechschüsse mussten also um den Gesamtsieg entscheiden. Den Beginn machten dabei Heckner und ihr Gegenüber Sarah Paul, die beide – wie auch das Publikum – merklich nervös wurden. So gelang Heckner für Hitzhofen-Oberzell lediglich eine Acht im Stechschuss, Paul kam jedoch nur auf eine Sieben – der erste Saisonsieg war dem SVHHO nicht mehr zu nehmen. Dass Strubel mit einer Zehn im Stechen auch noch den vierten Einzelpunkt zum 4:1-Endstand holte, ging im allgemeinen Jubel beinahe unter.

Kampf um den Anschluss an das Mittelfeld

Beflügelt von diesem Erfolg wollten die Hubertus-Schützen am Sonntag gegen die gastgebende HSG München direkt nachlegen. Die Partie zwischen den beiden Tabellennachbarn wurde im Vorfeld als Kellerduell bezeichnet, und nach den Siegen beider Mannschaften am Samstag bestand nun für beide Teams die Möglichkeit, sich vorerst aus dem Tabellenkeller zu verabschieden. Es lag also durchaus Würze in der Begegnung.

Die Mannschaft des SVHHO ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und begann den Wettkampf stark. Zwischenzeitlich führten die Hitzhofener gar mit 5:0. Der Abstand wurde aber nicht größer, sondern schmolz zur Mitte des Duells bedrohlich dahin. Nachdem Strautmanis gegen den mongolischen Spitzenschützen Enkhtaivan Davaakhuu seine Paarung mit 378:388 Ringen abgegeben hatte, brach auch Strubel plötzlich ein und verlor seine Partie ebenfalls (354:369). Fröhlich auf Position 2 konnte schließlich mit 380:368 Ringen den ersten Einzelpunkt nach Hitzhofen entführen, und auch Hitzhofens Nummer 5 Stefan Negler, der Klingler ersetzte, sicherte mit 369:364 Ringen einen Punkt.

Wieder stand also Heckner im Mittelpunkt: In Paarung 4 sah es lange Zeit nach einem knappen Sieg für die mehrfache Deutsche Meisterin in Diensten der Hitzhofener aus, doch mit den letzten fünf Schüssen konnte Dominikus Lindner noch an Heckner vorbeiziehen. Mit 365:368 Ringen ging Heckner leer aus und der SVHHO verlor knapp mit 2:3.

Hitzhofens Luftpistolenschützen stehen nun mit einem Sieg und fünf Niederlagen punktgleich mit der SG Scheuring auf dem geteilten drittletzten Platz. Weiter geht es am 16. November mit dem Wettkampf gegen den SV Waldkirch (6:6 Punkte).

EK

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