Gewaltausbruch im Landkreis Dachau
Seine Kinder müssen alles mitansehen: Zorniger Autofahrer jagt, rammt und verprügelt Radler

30.09.2024 | Stand 30.09.2024, 16:10 Uhr |

Eine unbeteiligte Passantin wurde auf die Auseinandersetzung aufmerksam und verständigte die Polizei.  − Symbolbild: Carsten Rehder/dpa

Ein 44 Jahre alter Autofahrer hat nach einer verbalen Auseinandersetzung in Schwabhausen (Landkreis Dachau) einen Radfahrer gerammt und anschließend mehrfach auf den 38 Jahre alten Mann eingeschlagen. Den Gewaltausbruch mitansehen mussten die beiden Kinder des Autofahrers, die hinten auf der Rückbank saßen.

  

Wie die Dachauer Polizei am Montag berichtete, war ein 44-jähriger Mann aus Markt Indersdorf am Sonntag gegen 16.30 Uhr mit seinem Skoda auf der Arnbacher Straße in Schwabhausen unterwegs. Als er an einem am Fahrbahnrand geparkten Pkw vorbeifuhr, musste ein entgegenkommender Radfahrer ausweichen, um einen Frontalzusammenstoß zu vermeiden. Der 38-jährige Mountainbiker aus Schwabhausen drückte verbal seine Missachtung über das Fahrmanöver des Pkw-Fahrer aus und setzte seine Fahrt anschließend fort.

Schläge mit abgefallenem Kennzeichen

Das wollte der Skoda-Fahrer nicht auf sich sitzen lassen. Erbost wendete der 44-Jährige kurzerhand und verfolgte den Radfahrer. Auf einem Feldweg hatte er den vorausfahrenden Mountainbiker eingeholt und fuhr ihm hinten auf, sodass der Schwabhausener stürzte. Der Skoda-Fahrer hielt an und nahm das bei der Kollision abgefallene, vordere Fahrzeugkennzeichen an sich. Mit diesem schlug er laut Polizei mehrfach auf den Radfahrer, der sich zwischenzeitlich wieder aufgerappelt hatte, ein. Als der 38-Jährige zu Fuß flüchten wollte, lief der Indersdorfer ihm nach, bedrohte ihn massiv und zerrte ihn zurück an die Tatörtlichkeit.

Eine unbeteiligte Passantin wurde auf die Auseinandersetzung aufmerksam und verständigte die Polizei. Die angerückten Beamten trafen vor Ort auf alle Beteiligten. Während des gesamten Vorfalls befanden sich die zwei Kinder des 44-Jährigen im Alter von sieben und zehn Jahren in dessen Wagen.

Mountainbiker im Krankenhaus

Beim Sturz und den Schlägen mit dem Kennzeichen erlitt der 38-Jährige leichte Verletzungen, ein Rettungswagen brachte ihn zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus.

Auf Weisung der sachleitenden Staatsanwaltschaft München II wurde der Führerschein des Pkw-Fahrers sichergestellt und eine Blutentnahme bei ihm durchgeführt. Im Rahmen umfangreicher Spurensicherungsmaßnahmen wurden sowohl der Skoda als auch das Mountainbike sichergestellt sowie ein Sachverständiger mit der Erstellung eines ablaufanalytischen Gutachtens beauftragt.

Nach der polizeilichen Sachverhaltsaufnahme wurde der bereits wiederholt polizeilich in Erscheinung getretene 44-Jährige entlassen. Ihn erwartet ein umfangreiches Strafverfahren, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie Bedrohung.

− nm


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