Ausstellung in Altomünster
Erinnerungen dank historischer Bilder aus der Zeit der Jahrhundertwende

12.12.2024 | Stand 12.12.2024, 19:00 Uhr |

Ein Geschenk gab es von Wilhelm Liebhart und Klaus Peter Zeyer für Bärbel Baumann und Gitta Schwarzbach (von links) bei der Ausstellungseröffnung in Altomünster. Foto: Gisela Huber

Die Fotoausstellung im Altomünsterer Museum, die aus dem Fotoarchiv der Familie Baumann stammt, ist eröffnet. Historische Bilder um die Jahrhundertwende, aber auch Ortsansichten von den Ortsteilen sind zu sehen.

Da nicht alle Bilder abgezogen werden konnten, wird ein großer Teil am Bildschirm präsentiert. Außerdem wurde ein Katalogbuch erstellt, „das ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk sein könnte“, wie der Museumsleiter Wilhelm Liebhart sagte.

Fotografien von drei Generationen

„Die Überlieferung von der Familie Baumann ist gewaltig“, erklärte Liebhart und war vor allem Altbürgermeister Konrad Wagner sehr dankbar, dass er diese Dokumente für die Gemeinde erworben hat. Denn es war der größte Wunsch der Familie Baumann, dass die Bilder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Drei Generationen der Baumanns haben mit ihren Fotografien das Leben des Marktes und seines Umlandes eingefangen. 29 000 Bilder sind es geworden, die zunächst Nikolaus Baumann, später sein Sohn Otto und dann noch Tochter Gitta (Schwarzbach) seit 1893 gemacht haben bis zur Schließung 2017. „Sie waren zeitweise das einzige Fotoatelier im Landkreis“, wusste Liebhart.

Für diese aktuelle Ausstellung hatte man den Markt Altomünster und die Außengemeinden ausgewählt, im nächsten Jahr soll im zweiten Teil über die Kirche und das Kloster berichtet werden und später über das Vereinsleben der vergangenen 100 Jahre.

Der Museumsleiter bedankte sich bei Klaus Peter Zeyer, der hauptverantwortlich ist für die Ausstellung und Unterstützung von Ernst Graf, Birgitta Schwarzbach und Bärbel Baumann hatte.

„Ein Jahr lang haben wir die Fotos gewälzt und ausgewählt“, erklärte Liebhart. „Die Hauptaufgabe aber lag bei Ernst Graf, der alle Bilder digitalisiert hat.“ Graf selbst fehlte krankheitsbedingt bei der Eröffnung.

Fotos zeigen das Leben in und um Altomünster

Für den Schirmherrn, Bürgermeister Michael Reiter, stand zudem fest, dass uns Fotografien nicht nur ein ganzes Leben lang begleiten, sondern auch ein Stück Heimat vermitteln. „Was einer allein nicht schafft, schaffen viele“, sagte Klaus Peter Zeyer.

Nikolaus Baumann war gar kein Fotograf, sondern Buchbinder. Er war als Autodidakt aber sehr neugierig und hat sich in die Materie eingearbeitet. Mit dem Fahrrad war er zu Hausbesuchen gefahren, hatte damals noch Glasplatten dabei und konnte vor allem nur bei Tageslicht Bilder machen. Die Menschen ließen sich zu besonderen Ereignissen und Anlässen fotografieren mit Kind und Kegel, Haus und Hof und dies natürlich im schönsten Gewand. So konnten Nikolaus, Otto und Gitta drei Generationen lang, das Leben in und um Altomünster festhalten und so auch der Nachwelt übermitteln. Die Bilder zeigen nicht nur Altomünsterer und deutsche Geschichte um die Jahrhundertwende, sondern auch europäische und vor allem ganze Familiengeschichten und Vereinstraditionen.

Tosender Applaus gehörte dafür Gitta Schwarzbach und Bärbel Baumann, die auch ein kleines Geschenk für ihre Bildersammlung in Empfang nehmen konnten.

Passend dazu gab es noch einen Altomünsterer Landler, der aus der Feder der Altomünsterer Musiker Aberl und Eberl stammte; und das Alto-Lied mit allen Strophen, in die auch die Altomünsterer teilweise einstimmten. Diese Einlage haben Gisela und Siegfried Bradl dargeboten.

Die Ausstellung dauert noch bis März und kann von Donnerstag bis Samstag, jeweils von 13 bis 16 Uhr, und an den Sonntagen, von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden.

AZ


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