Von Gisela Huber
Hohenzell – Sein 100-jähriges Bestehen feierte nun der Krieger- und Soldatenverein von Hohenzell – zwar im kleinen, dafür aber sehr feinen Rahmen beim Kramerwirt. Vorangegangen war freilich auch ein Dankgottesdienst, den Pfarrer Eberhard Weigel zelebrierte, und die anschließende Helden- und Totenehrung am Kriegerdenkmal, bei der Bürgermeister Michael Reiter diesmal selbst ehrende Gedanken sprach und alle Anwesenden bat, sich für den Frieden einzusetzen.
Mit einem kleinen Festzug, angeführt von Bläsern aus Sielenbach, ging es schließlich zur weltlichen Jubiläumsfeier. Vorsitzender Johann Holzmüller begrüßte alle Gäste und bedankte sich vor allem bei Pfarrer Weigel und Bürgermeister Reiter für die Ansprachen und die Gestaltung in der Kirche. Ein Willkommensgruß gehörte aber auch dem Zweiten Kreisvorsitzenden Hans Härtl und dem Kreisgeschäftsführer Anton Spar vom Kreisverband Aichach-Friedberg. In seinem kurzen Rückblick erinnerte der Vorsitzende daran, dass der Verein eigentlich mit zwei Jahren Verspätung feiert, denn bereits im November 1922 wurde der Krieger- und Veteranenverein aus der Taufe gehoben. Zwei Jahre später wurde dann eine Vereinsfahne angeschafft, die 1925 feierlich geweiht wurde. Auch eine eigene Böllerkanone kam wenig später dazu, die – wie auch die Fahne – bis heute ihren Dienst tun.
Allerdings musste letztere 1962 restauriert werden. Der Verein wurde dabei auch in Krieger- und Soldatenverein umbenannt. Groß wurde das 80. Jubiläum gefeiert, das vielen noch in Erinnerung ist. Als kleine Anekdote zum jetzigen 100. Geburtstag fügte der Vorsitzende an, dass die Hohenzeller Kanone immer wegen ihres großen Trichters bestaunt wird. Allerdings: Der kleine Knall, der aus ihr nur herauskommt, sorgt immer wieder für Gelächter, wie auch an diesem Abend.
Holzmüller erinnerte auch an das Treffen der Kanoniere in Sielenbach, an dem man heuer wieder teilgenommen hatte, sowie an die Sonnwendfeier, die wegen des schlechten Wetters zum ersten Mal im Feuerwehrhaus abgehalten wurde. Viel Spaß gemacht hatte auch das Dörferlturnier. Die Haussammlung war wieder ein voller Erfolg, sie brachte 1135 Euro in die Kasse.
Kanone mit großem Trichter, aber kleinem Knall
Kurz und knapp fiel der Kassenbericht von Bernhard Kott aus, und auch die Kassenprüfer konnten nur eine gute Führung der Geschäfte loben.
Bürgermeister Michael Reiter ließ es sich nicht nehmen, ein paar Grußworte zu sprechen. Er dankte den Vereinsmitgliedern und Verantwortlichen für die lange Tradition und die Kameradschaft untereinander. „Ihr seid Mahner für den Frieden“, gab er ihnen als Auftrag mit. Dem Verein wünschte er weiterhin alles Gute und vor allem auch Nachwuchs in den Reihen, dass er weiter bestehen kann.
Der Jubiläumsabend klang mit viel Geselligkeit und gutem Essen aus – und mit einem kleinen Geschenk vom Bürgermeister. Eine kleine Spende gab es auch vom Kreisverband, überreicht vom Zweiten Vorsitzenden Hans Härtl, der zusammen mit seinem Kollegen Anton Spar den Hohenzeller Kriegerverein zum Jubiläum beglückwünschte und natürlich auch nicht mit leeren Händen kam.
Es wurde eine ganze Reihe von langjährigen und verdienten Mitgliedern geehrt. Die höchste Auszeichnung, die ein Verein an ein Mitglied vergeben kann, war das Verdienstkreuz in Gold am Bande, das Vorsitzender Johann Holzmüller sowie die Kreisvertreter Hans Härtl und Anton Spar an Josef Greppmeir übergaben. Er wurde damit für seine 30-jährige Tätigkeit als Fahnenträger und Fahnenpfleger geehrt. „Sogar die lange Kriegerwallfahrt hat er sich heuer nicht nehmen lassen“, was zu einem besonderen Applaus veranlasste.
Zudem bekamen Bernhard Kott und Anton Holzmüller das Ehrenkreuz in Gold am Bande überreicht. Das Ehrenkreuz in Silber ging an Harald Hilbig und Wilhelm Beier. Michael Beier, Josef Huber, Konrad Meier, Leonhard Eder, Peter Setzmüller und Manfred Unsinn wurden mit dem Ehrenkreuz in Bronze am Bande ausgezeichnet.
Bürgermeister: „Ihr seid Mahner für den Frieden.“
Geehrt wurden außerdem Anton Holzmüller, Josef Huber, Michael Huber, Bernhard Kott, Manfred Maier und Peter Setzmüller für die 40-jährige Vereinszugehörigkeit. Einen eigenen Applaus hatte sich Xaver Wassermann verdient, der bereits ein halbes Jahrhundert zum Kriegerverein gehört.
AZ
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