Bisher gab es in der Großgemeinde Kokologho in Burkina Faso mit 51 670 Einwohnern nur eine einzige weiterführende Schule, die nur eine begrenzte Aufnahme von Schülern ermöglichte. Nun steht den Kindern eine zweite weiterführende Schule, Collège d’Enseignement Général, zur Verfügung.
Konkret bedeutet dies, dass alle Kinder nach dem Bestehen der Grundschulprüfung die Möglichkeit haben, vor Ort eine weiterführende Schule zu besuchen. Der Schulbau wurde vom Dachauer Verein Perspektiven für Burkina Faso zusammen mit der Partnerorganisation Association El-Shama Educare innerhalb eines halben Jahres organisiert und Anfang Oktober weitgehend abgeschlossen.
Die für den Schulbau notwendige Summe von 110 000 Euro hat der in Dachau ansässige Verein in Form von Spendengeldern gesammelt und bereitgestellt. Als nächstes Spendenprojekt plant Perspektiven für Burkina Faso eine Erweiterung des Schulgebäudes um ein Verwaltungsgebäude mit Lehrerzimmern und Büros. Hierfür werden weitere 15 000 Euro benötigt.
Investitionen in Bildungseinrichtungen sorgen auch dafür, dass Tausende von Kindern eine Chance bekommen, nicht auf Baumwollplantagen oder in Goldminen arbeiten zu müssen, wo sie Pestiziden, Staub und giftigen Dämpfen ausgesetzt sind. Mit einer Alphabetisierungsrate von knapp über 41 Prozent rangiert Burkina Faso auf einem der niedrigsten Plätze weltweit. CSU-Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath, Vorsitzender des Vereins, betont vor diesem Hintergrund, dass „Bildung eine der wichtigsten Rohstoffe für Burkina Faso“ ist.
Brunnenbau erleichtertden Alltag der Menschen
Der Bau eines Brunnens nahe dem Schulgebäude wurde schon in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen und ist allen Menschen in der Region zugänglich. Das Brunnenwasser wird sowohl als Trinkwasser als auch zu Hygienezwecken und für die Bewässerung in der Landwirtschaft genutzt. Da in Burkina Faso die Wege zu Brunnen oft lange Fußmärsche erfordern, „ist dies auch im Hinblick auf Mädchen eine große Erleichterung, wenn sie sich diese Wege sparen und stattdessen den Schulunterricht besuchen können,“ erklärt die Geschäftsführerin von Perspektiven für Burkina Faso, Irmgard Hetzinger-Heinrici. Auch bei diesem Projekt arbeitete der Verein mit der örtlichen Organisation Association El-Shama Educare zusammen. Der 55 Meter tiefe Brunnen wurde mit Beton ausgekleidet und mit einer einfachen, aber effizienten Handpumpe ausgestattet. Der Baupreis betrug 10 000 Euro und wurde ebenfalls mit Hilfe von Spenden realisiert.
Bernhard Seidenath verweist darauf, dass der Verein der Schmitz-Stiftung sehr dankbar sei, da sie einen großen Anteil daran habe, dass der Brunnen gebaut wurde. Ein weiteres Dankeschön gilt dem zwischenzeitlich verstorbenen oberbayerischen Bauern-Präsidenten Anton Kreitmair, der sich ebenfalls sehr für diesen Bau eingesetzt hat und nach dem er nun benannt ist: der Toni-Brunnen.
• Spenden-Konto des Vereins Perspektiven für Burkina Faso: Sparkasse Dachau, Iban: DE23 7005 1540 0280 8304 23. Nähere Informationen finden Interessierte auf der Vereins-Homepage unter perspektiven-
burkina.de.
AZ
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