Es hat nicht viel gefehlt und das Bezirksliga-Derby heute (18.30 Uhr) wäre erneut, wie vor fast drei Jahren, zum Spitzenspiel avanciert. Damals empfing der Zweite Hollenbach den VfL als Klassenprimus und die Partie lockte gut 850 Zuschauer ins Krebsbach-Stadion.
Dass es diesmal nicht so kommt, liegt an den jüngsten Auswärtsauftritten der beiden Kontrahenten. Hollenbach (0:0 in Meitingen) wäre mit einem Sieg Zweiter (punktgleich mit Gersthofen) gewesen, und der VfL (0:1 in Horgau) hätte mit einem Erfolg sogar die Tabellenführung übernommen. Statt Erster gegen Zweiter heißt es deshalb heute Fünfter gegen Achter.
Eibel fordert eine Schippe draufzulegen
Für VfL-Spielertrainer Michael Eibel ist der Tabellenplatz zunächst nachrangig, viel mehr wurmt es ihn, dass seine Mannschaft auch in Horgau nicht überzeugen konnte. „Dort kann man verlieren, aber wenn wir nicht bald eine Schippe drauflegen, werden wir noch mehr Spiele verlieren“, warnt der Übungsleiter seine Mannschaft davor, die Niederlage im westlichen Augsburger Landkreis als Ausrutscher abzutun.
„Wir haben schon in den ersten beiden Spielen zu viel zugelassen, das kann gegen Hollenbach böse ins Auge gehen“, mutmaßt Eibel, der die TSV-Offensivreihe als „mit das Beste, was die Bezirksliga zu bieten hat“, bezeichnet. Davon hat sich Eibel gegen Jettingen (4:0) selbst ein Bild machen können und gesehen, dass die Hollenbacher „brandgefährlich“ sind und vorne „eine Handvoll Spieler haben, die jederzeit ein Tor machen können“.
Einer, der auch jederzeit ein Tor machen kann, ist Eibel selbst, zuletzt war der Angreifer aber zum Zuschauen verdammt. Seine Schulter, die im ersten Saisonspiel ausgekugelt war und wieder eingerenkt wurde, macht ihm vor allem bei Zweikämpfen noch erheblich zu schaffen. „Der Bandapparat ist noch lädiert, die Schmerzen bei bestimmten Bewegungen noch zu groß“, berichtet der 31-Jährige, der wenig Hoffnung auf einen Einsatz hat. Tobias Wehren wird hingegen nach seinem Urlaub wieder zur Mannschaft stoßen.
Zweckbronner erwartet kein torreiches Spiel
Nachdem die beiden Derbys in der vergangenen Saison schiedlich friedlich Remis endeten (0:0, 1:1) und niemanden vom Hocker rissen, möchten Eibel und sein Partner Angelo Jakob ihrer Mannschaft eine mutigere Ausrichtung verordnen. „Es ist noch früh in der Saison, da kann man auch mal was riskieren“, betont Eibel.
Hollenbachs Fußballer kommen noch ungeschlagen an die Erlenstraße. Nur ein Gegentor in drei Partien spricht für die sattelfeste Abwehr der Krebsbachkicker, die mit den verletzten Martin Knauer (Schambeinentzündung) und Philipp Beier (Bänderriss) sogar noch auf zwei Leistungsträger verzichten muss. Auch in Meitingen gelang es, die Heimelf weitestgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Leistung seiner Defensivabteilung ist Trainer Daniel Zweckbronner, der sonst eher den Mahner gibt, auch lobende Worte wert: „Hinten passt es bei uns. Egal, wie wir nach Ausfällen umstellen müssen, die Abläufe und Laufwege funktionieren.“
Vorne soll seine Elf noch mehr Durchschlagskraft entwickeln, zu der auch die Neuzugänge beitragen sollen. „In der Offensive sind wir jetzt variabler, haben mehr Möglichkeiten“, sagt Zweckbronner, „und die die Jungs haben auf jeden Fall richtig Bock.“
Um das unter Beweis zu stellen, kommt ein Derby gerade richtig. „Ich denke aber nicht, dass es ein torreiches Spiel wird“, glaubt Zweckbronner, „dazu sind beide Abwehrreihen zu stabil.“ Ob Rückkehrer Patrick Högg nach seinem Comeback in Meitingen wieder zum Einsatz kommt, ist indes ungewiss. „Sein lädiertes Sprunggelenk hat wieder Probleme gemacht. Mal sehen, wie es bis Mittwoch aussieht.“ Ansonsten kann Hollenbach auf denselben Kader wie am Wochenende zurückgreifen.
ng/ff
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