Auf fremdem Platz noch torlos
TSV Aindling: Auf der Suche nach dem Auswärtsplan

10.08.2024 | Stand 10.08.2024, 5:00 Uhr |

Findet Aindling die richtigen Lösungen für Schwabmünchen? Florian Fischer und Patrick Stoll besprechen die Taktik. Foto: Kerpf

Florian Fischer muss laut lachen, als er die Frage hört. Dann überlegt er kurz, ehe er ausführt, warum der TSV Aindling ausgerechnet beim TSV Schwabmünchen (Sonntag, 15 Uhr) sein erstes Auswärtstor der noch jungen Landesligasaison schießen sollte. „Weil wir hoffentlich ein gutes Spiel machen und uns mit dem Tor dafür belohnen“, sagt der Trainer. Und schiebt hinterher: „Die Jungs sind heiß darauf, auch auswärts zu treffen.“

Dass es die Aufgabe am fünften Spieltag in sich hat, muss man Fischer nicht eigens erklären. Das weiß der Übungsleiter natürlich selbst, fängt ungefragt an, über den Kontrahenten zu referieren und verwendet dabei das Wörtchen top in beinahe Guardiola-eskem Ausmaß. „Für mich ist Schwabmünchen von der individuellen Klasse her eine der Topmannschaften der Liga und gemeinsam mit Gundelfingen Topfavorit auf den Aufstieg.“ Zumal er mit dem Einsatz von Mittelstürmer Fatlind Vezaj rechnet, der in den vergangenen beiden Partien fehlte, respektive nur auf der Bank saß. Die Offensive also: vermutlich also sogar noch ein Stück weit mehr top.

In besagten zwei Partien nämlich hakte es beim TSV, der mit zwei Siegen in die Saison gestartet war. 1:1 gegen Memmingen 2, 1:1 bei Cosmos Aystetten. Der anspruchsvolle Klub aus dem südlichen Landkreis Augsburg haderte mit Auftritten, bei denen neben guten auch einige schwächere Phasen zu beobachten waren. Nichtsdestotrotz ist die Mannschaft von Trainer Benjamin Enthart, der vor der Saison von Ligakonkurrent Kaufering kam, eben noch unbesiegt.

Klar, dass Fischer seinem Ensemble für das anspruchsvolle Gastspiel erst einmal die Verteidigung in extragroßen Lettern ins Aufgabenheft schreibt – wenn auch nicht ganz so exzessiv wie am Dienstag im Pokal gegen den VfB Eichstätt. „Es ist wichtig, dass du die Drecksarbeit gegen den Ball erledigst. Und wenn du Torchancen hast – und wir kriegen immer unsere Chancen –, dann musst du sie nutzen“, skizziert der 39-Jährige seinen Plan.

Wie Letzteres funktioniert, zeigte gegen Eichstätt ein Aindlinger Trio eindrucksvoll: Fatlum Talla (präzise Flanke), Nico Baumeister (feine Ablage) und Ibrahim Neziri (Tor) verwerteten mit einem perfekt vorgetragenen Konter die einzige nennenswerte Gelegenheit zum späten 1:1 gegen den VfB Eichstätt.

Dass sich Aindling mit dem anschließenden Sieg im Elfmeterschießen zusätzliche Pokalarbeit auferlegt hat, damit kann Fischer gut leben. Für ihn überwiegt, „dass wir nach dem 0:6 in Memmingen gemerkt haben, dass wir es können“. Wenngleich er einräumt, dass die laufintensive Defensivarbeit Kräfte gekostet hat. „Wir müssen gut haushalten“, sagt er auch mit Blick auf das Mittwochspiel gegen den FV Illertissen 2. Gegen Eichstätt arbeiteten die angeschlagenen Baumeister und Neziri dementsprechend in Teilzeit, sind nun wieder Kandidaten für die Startelf. Markus Lohner kehrte gestern Abend ins Training zurück.

Ob Lohner ein potenzieller Schütze des ersten Aindlinger Auswärtstores ist, wird sich zeigen. Einen Kaderplatz lässt Fischer offen. Fest steht für den Übungsleiter aber, „dass es eklig sein soll, gegen uns zu spielen“. Und Gegentore sind nun einmal so ziemlich das Ekligste, was es im Fußball gibt, egal ob auswärts oder daheim.

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