Auch dieses Mal wird Simon Popp viel Equipment in seinen Kleintransporter laden: das Schlagzeug, elektronische Klangerzeuger und Perkussionsinstrumente wie Becken, Trommeln, Rasseln, Glocken, Gongs und Bongos. Mit Vorfreude fährt der 34-jährige Klangkünstler von München aus in seine alte Heimat.
Am Samstag, 21. September, tritt er nach einigen Jahren wieder in Aichach auf, diesmal gemeinsam mit der Liedermacherin und Oboistin Miriam Hanika.
Geboren in Aichach, aufgewachsen in Gundelsdorf, das Abitur in Schrobenhausen gemacht, hat Simon Popp den Kontakt zu seiner alten Heimat nie abreißen lassen. In einer kleinen Scheune auf dem heimischen Grundstück richteten ihm seine Eltern einst den ersten Proberaum ein. Als Teenager gründete er schnell mit drei Freunden die Indie-Band Hello Gravity.
Inzwischen lebt der Berufsmusiker, Komponist und Arrangeur in der Landeshauptstadt, hat dort Jazz-Schlagzeug studiert und sich ein eigenes Musikstudio eingerichtet. Hier realisiert er seine zahlreichen Produktionen, hier entstehen seine experimentellen Klänge. Das Schlagzeug ist für den 34-Jährigen nach wie vor das Hauptinstrument. Dazu kommen Klang- und Perkussionsinstrumente sowie unzählige elektronische Klangerzeuger. Neben seinem Soloprojekt hat der Allrounder viele verschiedene Musikprojekte wie zum Beispiel sein Jazzquintett Fazer, das Popp-Drum-Trio oder das elektronische Duo 9ms.
Einer der vielseitigsten Drummer in Deutschland
In der nationalen und internationalen Musikszene genießt Simon Popp einen ausgezeichneten Ruf. Das würde der bescheidene Musiker so über sich nicht sagen. Doch ein Blick in ausgewählte Musikfachblätter reicht aus, um ihn nicht erst seit gestern als einen der vielseitigsten Drummer Deutschlands zu bezeichnen. Seine Soloalben fanden international, vor allem in der Vinyl-Szene, großen Anklang. Auftritte auf Bühnen wie XJazz Berlin, Überjazz Hamburg oder Jazz à Vienne sind keine Seltenheit. Im vergangenen Jahr erhielt er den Förderpreis für Musik der Landeshauptstadt München.
Für das Konzert in Aichach bringt Simon Popp seine langjährige musikalische Begleiterin Miriam Hanika mit. Ihr instrumentaler Schwerpunkt liegt auf Oboe, Englischhorn und Klavier. Und natürlich auf ihrer feinsinnigen Stimme. Erst vor wenigen Wochen wurde sie mit dem Förderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung für junge Liedermacher ausgezeichnet.
Aichach ist ihr nicht fremd, als Solokünstlerin, die in Hessen aufgewachsen ist, trat sie vor vier Jahren mit eigenen Liedern im Pfarrzentrum auf. Jetzt stehen die beiden dort gemeinsam auf der Bühne. Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählen sie vorab schon mal, dass sie eigene Kompositionen spielen werden, aber auch klassische Stücke etwa von Bach und Piazzolla, die sie für Oboe, Schlagzeug und Percussion arrangiert haben.
Offenheit gegenüber allen Genres
Der Abend steht unter dem Motto „Melos & Puls“, also Melodie und Rhythmus, und ist Teil ihrer aktuellen kleinen Bayerntour. Mit diesen beiden Begrifflichkeiten wollen die beiden Musiker ihr Konzert „auch mit einer Offenheit gegenüber allen Genres verbinden“. Und da kann es schon mal vorkommen, verraten sie, dass das Publikum überrascht sein wird.
Wer also Livemusik außerhalb der Schubladen erleben möchte, ist an diesem Samstag im Aichacher Pfarrzentrum sicher gut aufgehoben. Klassik trifft da beispielsweise auf elektronische Elemente, Poesie auf Rhythmus. Das bestuhlte Konzert beginnt um 20 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf für zehn Euro bei Fotografie Weiss in Aichach, Restkarten an der Abendkasse für 13 Euro.
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