Finanzspritze aus München
Schlüsselzuweisungen: Dasing und Kühbach gehen leer aus, können sich aber trotzdem freuen

06.12.2024 | Stand 06.12.2024, 11:00 Uhr |

Die an der A8 gelegene Gemeinde Dasing erhält auch im Jahr 2025 keine Unterstützung in Form von Schlüsselzuweisungen vom Freistaat Bayern. Das ist einerseits bedauerlich für die Autobahnanrainer, andererseits ein gutes Zeichen, was die wirtschaftliche und finanzielle Lage angeht. Foto: Bastian Brummer

Die Zuwendungen des Freistaates Bayern an seine Landkreise beziehungsweise deren Kommunen sollen die finanzielle Lage etwas entspannen. Gestern veröffentlichten die Parteien in Pressemitteilungen die Höhe der so genannten Schlüsselzuweisungen für das Jahr 2025.

Das Geld ist gewissermaßen ein Ausgleich für finanziell nicht rosig dastehende Gemeinden. Bei der Berechnung spielen die durchschnittliche Ausgabebelastung und die Steuerkraft eine Rolle, aber auch Mehrbelastungen aufgrund von Bevölkerungsrückgang und für die Kinderbetreuung.

In dem Schreiben von Marina Jakob, Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, ist die Rede von „schwieriger Haushaltslage aufgrund verfehlter Wirtschafts- und Finanzpolitik“, gewünschtem „Bürokratieabbau und der Senkung von Standards“. Peter Tomaschko, für die CSU im Landtag, bekennt, dass das Geld auf „allen Ebenen knapp“ sei, spricht von „Kostenexplosionen“ und „wirtschaftlich schwierigen Zeiten“. Auch die SPD- Abgeordnete Simone Strohmayr nennt das Kind beim Namen und sieht die Kommunen in „prekärer finanzieller Lage“.

„Verfehlte Wirtschafts- und Finanzpolitik“

Nun soll also die Finanzspritze des Freistaats Bayern ein wenig Abhilfe schaffen. Im Rahmen des Kommunalen Finanzausgleichs fließen so jährlich bestimmte Summen in die Kreise, Städte und Kommunen. Der Landkreis Aichach-Friedberg wird im Jahr 2025 mit etwas über 54 Millionen Euro berücksichtigt; der Landkreis erhält 27,6 Millionen Euro, an die Gemeinden werden 26,5 Millionen Euro ausbezahlt. Das Geld dürfen die Empfänger frei verwenden. Heuer wurden insgesamt knapp 52 Millionen Euro an Aichach-Friedberg ausbezahlt; davon gingen 25,2 Millionen Euro an den Kreis und 26,7 Millionen Euro an die Gemeinden.

Einer der „Gewinner“ ist die Kreisstadt Aichach. Sie erhält 2025 4,86 Millionen Euro, 2024 waren es noch 3,8 Millionen Euro. Über einen Anstieg darf sich auch die Stadt Friedberg freuen: Von 3,48 Millionen steigen die Schlüsselzuweisungen dort auf 4,13 Millionen Euro. Auch Sielenbach und Adelzhausen haben ein wenig Grund zur Freude: 2024 bekamen beide keine Zuwendungen; nun gibt es 227 444 Euro für Adelzhausen und 422 712 Euro für Sielenbach. Pöttmes hingegen verliert 561 588 Euro und muss 2025 mit 1,84 Millionen Euro an Unterstützung vom Freistaat auskommen. Dasing und Kühbach beispielsweise bleiben wie gehabt bei null Euro an Schlüsselzuweisungen, was man auch als positives Zeichen werten kann: Den Gemeinden geht es wirtschaftlich vergleichsweise besser als anderen.

Altomünster erhält knapp 1,7 Millionen Euro mehr

Für den Landkreis Dachau meldete sich der CSU-Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath zu Wort und versprach sich auch weiterhin für die „aktuell extrem angespannte finanzielle Situation“ einzusetzen.

Aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung erhält die Große Kreisstadt Dachau im Jahr 2025 einen Betrag von etwas über 8 Millionen Euro und damit rund 2,86 Millionen Euro weniger als 2024. Altomünster kann mit knapp 2, 6 Millionen Euro aus den Töpfen des Freistaats planen; das sind knapp 1,7 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Nach Erdweg fließen 1,7 Millionen Euro, ein Plus von 84 000 Euro. Nach Markt Indersdorf fließen 983 584 Euro, was einem Plus von knapp 370 000 Euro entspricht. Hilgertshausen-Tandern bekommt mit 743 524 Euro, also 326 208 Euro mehr als im Vorjahr.

AZ

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