Gebenhofen
"Musik ist mein Leben"

10.06.2024 | Stand 25.06.2024, 22:23 Uhr |

Foto: Christine Schmid-Mägele - Hannelore Baldauf (links) vom Deutschen Harmonikaverband Bayerisch-Schwaben überreichte die Ehrennadeln, Ehrenurkunden und die Ehrentrophäe beim Jubiläumskonzert: an Hanne Heim (Zweite von rechts) für ihr persönliches Wirken, Maria Tyroller (Vierte von links) für 50 Jahre aktives Musizieren sowie für 40 Jahre an Birgit Scharrer (Drittte von links), Silvia Reismüller, Petra Stassinet und Birgit Schiller (ab Dritte von rechts).

„Musik ist mein Leben“ – dieser Aussage von Marianne Baldauf, der Vorsitzenden des Deutschen Harmonikaverbandes in Bayerisch-Schwaben, stimmte Hannelore Heim aus ganzem Herzen zu. Hannelore Heim hatte 1970 in Gebenhofen auf die Bitte des damaligen Bürgermeisters Xaver Hugl hin, ein Akkordeonorchester ins Leben gerufen.

Die damals junge Musikerin hat selbst schon mit acht Jahren ihre ersten Musikstunden bei Jakob Treitz in Burtenbach erhalten und wurde nach dem Umzug der Familie nach Augsburg von Marianne Probst unterrichtet. Marianne Probst, damalige Akkordeon Weltmeisterin, gab Hannelore Heim die Möglichkeit, in ihrer Musikschule zu unterrichten.

Auf der Bühne hatte der Gebenhofener Bürgermeister sie dann auch gesehen und sie gebeten, im Ort zu musizieren und die Jugend zu unterrichten. Rund 25 Jahre lang war das in der alten Schule in Gebenhofen beziehungsweise in Mühlhausen der Fall. Beim Akkordeonkonzert in der Pfarrkirche Mariae Geburt waren daher auch viele ehemalige Schülerinnen und Schüler aus Gebenhofen und der Umgebung da.

Hanne Heim freute sich, dass viele sehr begabte ehemalige Akkordeonschüler und -schülerinnen den Weg nach Gebenhofen gefunden hatten. Das erwähnte Akkordeonorchester, das ebenso wie das Ensemble an zahlreichen Wertungsspielen teilgenommen hatte, bestand bis vor rund zehn Jahren. Ehemalige Spielerinnen und Spieler des Probst-Orchesters waren zum Ensemble gewechselt. Noch heute treffen sich die fünf Damen regelmäßig, das Jubiläumskonzert in Gebenhofen führte quasi zurück zu den Wurzeln nach Gebenhofen.

In allen Bankreihen waren die aufmerksamen Zuschauer, viele Smartphones und Fotoapparate wurden gezückt, als die Spielerinnen mit dem Konzertprogramm begannen. Hannelore Heim zeigte mit „ihren“ Damen, was alles in diesem – in Vergleich zu anderen – recht jungem Instrument steckt: Heiter bis melancholische Töne waren dabei, von der Bach Sinfonia über den Tango ging es bis zur andalusischen oder schweizerischen Rhapsodie. Teilweise hatte Hanne Heim die Arrangements selbst übernommen.

Besonders beeindruckten der Tango „Oblivion“ von Astor Piazolla und auch „Palladio“ von Karl Jenkins, einer der meist aufgeführten Komponisten im Bereich Klassik-Crossover. Bei „Domino“, einem valse musette von Louis Farrari, einem italienisch-französischen Komponisten, der von 1910 bis 1987 lebte, wippte das Publikum bei genauem Hinsehen sogar leicht mit. Die Zuhörer waren alle in den Bann der Musik gezogen und ließen sich mitnehmen in die leisen Töne und in die volle Klangwelt der Akkordeons.

Im Kirchenraum kam das hervorragende Können – bewundernswert auch die Virtuosität der mittlerweile 80-jährigen Leiterin und der Damen – akustisch hervorragend zur Geltung. Man sah, nicht nur Hanne Heim unterstrich den Satz von Marianne Baldauf, sondern auch die Spielerinnen, die ebenfalls ausgezeichnet wurden.

Hanne Heim erhielt vom Deutsche Harmonikaverband die goldene Ehrennadel und die Ehrenurkunde für ihr persönliches Wirken. Zum 50-jährigen Bestehen des Ensembles durfte sie eine Ehrentrophäe entgegennehmen. Die Mitglieder des Ensembles wurden für ihr langjähriges Musizieren ebenfalls ausgezeichnet: Maria Tyroller erhielt ebenfalls die goldene Ehrennadel, Birgitt Scharrer, die „rechte Hand von Hanne Heim“, ebenso wie Birgitt Schiller, Petra Stassinet und Silvia Reismüller die silberne Ehrennadel für 40 Jahre aktives Musizieren.

Nach dem Jubiläums-Benefiz-Konzert – ein Teil der Einnahmen war für die Gebenhofener Bohl-Orgel bestimmt – luden der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung zu einem kleinen Umtrunk in die alte Schule ein. An dem Ort, an dem quasi alles begann, wurden noch viele Anekdoten ausgetauscht und alte Fotos betrachtet. (Akkordeon-)Musik war und ist das Leben vieler Gebenhofener und Gebenhofenerinnen.

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