Tag der offenen Tür in der Handweberei
Innovativ, individuell, weiblich

16.07.2024 | Stand 16.07.2024, 5:00 Uhr |

Künstlerische und handwerkliche Frauenpower aus dem Hause Peters (von links): Jasmin, Michaela, Antonie und Sabine. Foto: Nayra Weber

Unter dem Motto „Frauen im Business“ lud Ragweaver, auch bekannt als Handweberei Peters, zu Markttagen ein. Die Gäste konnten zwei Tage lang die Arbeiten und Produkte von Sabine und Jasmin Peters, der Kunsthandwerkerinnen Manuela Montag und Doreen Wegele sowie der Naturkosmetikerin Nina Breitenbach bestaunen und erwerben.

Die Handweberei und die Kunst sind fester Bestandteil der Familie Peters. In dritter Generation führen die Schwestern Sabine Maria und Michaela Peters – die in Kalifornien in den USA lebt und momentan zu Besuch in ihrer Heimatstadt ist – die Weberei am Oberbernbacher Weg in Aichach. Wilhelm Peters, der 1998 verstorbene Großvater der beiden Frauen, hat die Weberei Ende der 1940er Jahre gegründet, Schwiegertochter Antonie Peters übernahm den Betrieb in den 80er Jahren.

Die drei Frauen waren beim Tag der offenen Tür in der Weberei und erklärten den Besucherinnen und Besuchern alles rund um den Traditionsbetrieb und die Produkte, die Sabine Peters herstellt – von Sitzkissen über Taschen sowie Vorleger bis hin zu großen, handgefertigten Teppichen, oft im „Fleckerlteppich-Look“. Die 61-Jährige ist aber auch Künstlerin, sie bringt selbst gemalte Bleistiftzeichnungen und historische Fotos mittels Transfer-Technik auf Steine, Holz oder Möbelstücke.

Taschen aus ausgedienterFeuerwehr-Dienstkleidung

Ihre Tochter Jasmin Peters hat sich mit ihren innovativen und individuellen Upcycling-Ideen selbstständig gemacht. Die 31-Jährige verwandelt ausgediente Möbelstücke wieder in wahre Hingucker. Heiß begehrt beim Markt in der Weberei war ein mit neuem Stoff im Tier-Print überzogener Sessel, gleich mehrere Gäste zeigten Interesse. Die gelernte Raumausstatterin hat sich zudem der Papeterie verschrieben und klebt zum Beispiel Seiten aus alten Büchern auf alte, gebrauchte Lampenschirme, sie fertigt auch Garderoben aus alten Büchern an.

Eine Auswahl ihrer Werke hatte auch Manuela Montag dabei. Sie fertigt unter anderem Taschen, Geldbörsen und Kleidung aus ausgedienter Feuerwehr-Dienstkleidung und Stoffen an, welche die Autobahnmeisterei ausgemustert hat. „Das Material ist super“, findet sie. Ein bisschen Leuchtkraft hat die Schutzkleidung dazu immer noch und ist so ein ganz besonderer Blickfang. Auch die Reißverschlüsse verwendet sie wieder, zudem holt sie sich regelmäßig die Sicherheitsgurte von Fahrzeugen, die am Autocross in Sielenbach teilgenommen haben. Jedes ihrer Stücke ist ein Unikat, in dem die Kunsthandwerkerin Neues mit Altem kombiniert hat. Manuela Montag töpfert zudem, aus ihrer Hand entstehen Schmuck und Dekorationsstücke wie Vasen.

Doreen Wegele stellt Leder-Accessoires und -Schmuck her, zum Beispiel Ketten und Ohrringe, nicht selten in Kombination mit weiteren Materialien wie Holz oder Metall. Teilweise macht auch sie aus Ausgedientem neue Stücke. Als Künstlerin ist sie in der Pop-Art zuhause. Das Genre entstand ab Mitte der 1950er Jahre nahezu parallel in Großbritannien und den USA und zeichnet sich dadurch aus, dass es in seinen Motiven Kunst und Alltag – oft aus Popkultur, Medien oder Werbung – verbindet. Zu den bedeutendsten Vertretern zählen etwa Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Jasper Johns. Das „Runterbrechen auf wenige Farben“ ist es, was Doreen Wegele an dieser Kunstrichtung fasziniert, sagt sie. Sie hat sich auf Porträts spezialisiert, die sie mit Acrylfarben – meist Schwarz, Weiß und Rot – auf Leinwände bringt. Als Vorlage dienen bekannte Persönlichkeiten oder Fotos von Kunden.

Upcycling, Naturkosmetik und Kunst

Nina Breitenbach bietet Naturkosmetik in ihrem Laden Natürl-Ich Kosmetik" an der Aichacher Koppoldstraße an. Die gelernte Fachkosmetikerin, Fußpflegerin und Visagistin hatte eine Auswahl ihrer Produkte dabei und beriet Besucherinnen und Besucher zum Thema Naturkosmetik. Zum Einsatz kommen bei ihr ausschließlich Produkte in biologisch zertifizierter Qualität, die nachhaltig und ohne Tierversuche getestet und hergestellt wurden. Die verkauft Nina Breitenbach aus Überzeugung, denn natürliche Inhaltsstoffe seien „das Beste für die Haut als größtes Organ unseres Körpers und somit für den Körper an sich", sagt sie. Sie legt großen Wert auf schnellen und sichtbaren Effekt.

AZ



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