Kino in der JVA
Inhaftierte danken Rotariern für Aktion

25.10.2024 | Stand 25.10.2024, 19:00 Uhr |

Die Filmvorführungen in der JVA wurden sehr positiv angenommen. Von links: Pia Kneissl (Rotary-Club), Elisabeth Klenk (stellvertretende JVA-Leiterin), Birgit Winkler (Vorsitzende Rotary-Club), Birgit Wirth (JVA-Lehrerin), Cathleen Witzenberger (JVA-Mitarbeiterin), Dieter Nitzsche und Gerhard Lehrberger (beide Rotary-Club). Foto: Thomas Weinmüller

Die beiden Filmvorführungen in der JVA Aichach im Rahmen des Kinofestivals kamen sehr gut an. Viele der rund 70 Inhaftierten, was ein Viertel aller Einsitzenden ist, hatten sich extra dafür hübsch gemacht. Weitere kulturelle und soziale Projekte sind seitens der Anstaltsleitung in Zusammenarbeit mit dem Verein Frauenhaft und dem Rotary-Club Schrobenhausen-Aichach schon in Planung.

Bei dem Termin in der Woche nach den Kinotagen zogen die Verantwortlichen des Rotary-Clubs, des Kinofestivals , die JVA-Leitung und der Verein Frauenhaft Bilanz. Als Ort wurde der Raum in der JVA ausgesucht, in dem auch die Filmvorführungen stattgefunden haben.

Wie bereits berichtet wurden erstmalig im Rahmen des Kinofestivals auch die zwei Filme „Out of Rosenheim“ und „Loriots Lachparade“ außerhalb des Cineplex Aichach im Mehrzweckraum der JVA präsentiert. Auch Popcorn und Getränke gab es.

„Leider waren die Sitze nicht so gemütlich, wie im richtigen Kino“, sagte Elisabeth Klenk, stellvertretende Anstaltsleiterin. „Viele der Frauen waren sehr berührt über dieses Ereignis und sahen trotz der Inhaftierung ihre Wertschätzung darin, was sie auch gegenüber den Verantwortlichen des Rotary-Clubs zum Ausdruck brachten“, so Klenk weiter.

Birgit Winkler betonte, dass es ihr als erster weiblicher Präsidentin im Rotary-Club Schrobenhausen-Aichach wichtig war, Projekte für und mit Frauen zu machen. „Und nachdem ich seit meiner Geburt in der Nachbarschaft des Gefängnisses wohne, hatte ich dies von Anfang an auf dem Schirm.“

In diesem Zusammenhang bedankte sie sich bei der Frauenhaft-Vorsitzenden Kerstin Weger für die tolle Zusammenarbeit. Auch Gerhard Lehrberger von den Rotariern , der bei den Filmnachmittagen in der JVA dabei war, empfand es als „sehr berührend“.

Nach Information der stellvertretenden Anstaltsleitung und Birgit Wirth, Lehrerin in der JVA, sind weitere kulturelle Veranstaltung für die Inhaftierten geplant. So soll am 19. November ein klassisches Konzert stattfinden. Auch Buchlesungen finden in regelmäßigen Abständen im Mehrzweckraum statt.

Wirth stellte bei dieser Gelegenheit kurz das derzeitige Projekt über das Buch „Lebenslang – lebenslänglich“ vor, das von den inhaftierten Frauen mit Texten und Bildern gestaltet wurde. Einige dieser Bilder und Texte werden derzeit bei der Sisi-Ausstellung im Unterwittelsbacher Schloss ausgestellt und können dort erworben werden.

Klenk freut sich sehr über die sozialen, kulturellen und sportlichen Freizeitangebote in der JVA und die Zusammenarbeit mit dem Förderverein Frauenhaft.

Auch der Rotary-Club hat weiterhin Unterstützung zugesagt. Gerhard Lehrberger versucht gerade an ein kostenloses Klavier zu kommen, um es dann gegen das alte Klavier im JVA-Mehrzweckraum auszutauschen. Über eine Fortsetzung der Vorführungen in der JVA im Rahmen des 11. Kinofestivals des Rotary-Clubs im nächsten Jahr, denkt das Team um Dieter Nitzsche schon nach.

twe


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