Ein gutes Museum braucht ein Gebäude mit geeigneten Räumen, es braucht interessante Exponate und attraktive Ausstellungskonzepte, es braucht eine reiche Sammlung, eine kompetente Leitung, viele Ideen und Unterstützung durch die Politik. An all dem fehlt es beim Aichacher Stadtmuseum nicht. Trotzdem würde es nicht so funktionieren, wie es funktioniert, gäbe es die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht. Weil man das weiß, wurde nun das 20-jährige Jubiläum des „Freundeskreises Stadtmuseum“ gefeiert.
Die engagierten Mitglieder des Kreises übernehmen Dienste während der Öffnungszeiten, helfen beim Auf- und Abbau von Ausstellungen, bieten Führungen an und helfen überall dort, wo es nötig ist. Daneben bringen viele von ihnen auch historische Kompetenz mit. Gerade nach der Ausweitung der Öffnungszeiten sind wichtiger denn je.
Ohne den Freundeskreis würde Aichach unter den 222 Museen in Bayerisch-Schwaben nicht zu den „herausragenden“ zählen.
Der das bei der Feier im Aichacher Pfarrzentrum sagte, muss es wissen: Christoph Lang hat als langjähriger Museumsleiter in Aichach die Arbeit der Ehrenamtlichen auf die er sich „immer verlassen konnte“, kennengelernt. Seit einigen Jahren ist er Bezirksheimatpfleger, und als solcher kennt er natürlich viele der Museen. Sein Urteil zählt also.
20 sind schon seit 20 Jahren dabei
Die Geschichte des Freundeskreises reicht eigentlich mehr als 20 Jahre zurück. Bürgermeister Klaus Habermann, selbst seit 20 Jahren beim Freundeskreis und einmal im Monat dort „im Dienst“, richtete den Blick zurück in die Anfänge seiner Amtszeit. Damals wurde der umfassende Umbau und die Neukonzeption des „Heimatmuseums“ beschlossen.
Das Projekt zog sich länger hin, als zunächst gedacht, es kostete mehr Geld, am Ende stand aber ein „Stadtmuseum“, das damals ein modernes Museum der Regionalgeschichte war, und es auch heute noch ist.
Elfriede Grabbert, damals Kulturreferentin im Stadtrat, erinnerte sich an diese Jahre. Eine ihrer ersten Aufgaben als Kulturreferentin sei die Schließung des Museums für die Zeit der Renovierung gewesen, erzählte sie. Einige Jahre später war sie aber dann an entscheidender Stelle dabei, als der Freundeskreis gegründet wurde.
Denn bald war klar, dass die Stadt und das Museum nicht nur auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen sein würde, es sollte auch zu einem „von Bürgern für Bürger“ werden, wie es Christoph Lang beschrieb.
Enge Zusammenarbeit mit Heimatverein
Zusammen mit dem späteren Ordnungsamtleiter Manfred Listl zimmerte Elfriede Grabbert dann die Rahmenbedingungen des Freundeskreises. Der sollte ganz bewusst kein Verein sein, sondern eine lockere, offene Struktur haben.
Eine Entscheidung, die sich bewährt hat. Wie bei dem Festakt zu hören war, ist das Miteinander tatsächlich freundschaftlich geprägt, man macht einmal im Jahr einen Ausflug, und trotz oder gerade wegen der lockeren Struktur ist der Kreis stabil.
20 der Mitglieder, die anwesend waren, als der Kreis am 21. September 2004 aus der Taufe gehoben wurde, sind heute noch dabei. Zehn von ihnen kamen zu dem kleinen Festakt, der wegen des Wetters vom Museumsgarten in das Pfarrzentrum wurde, und wurden von Habermann und Museumsleiterin Sarah Schormair für ihr Engagement geehrt.
„Eines der herausragenden Museen in Schwaben“
Viele von ihnen sind im Übrigen auch Mitglied im Aichacher Heimatverein, mit dem das Museum und der Freundeskreis, nach einem etwas holprigen Start, an den Elfriede Grabbert erinnerte, bestens zusammen arbeitet.
Sarah Schormair blickte in einem Fotorückblick auf das zurück, was in den vergangenen 20 Jahren durch und mit dem Freundeskreis entstanden ist.
Die Museumsleiterin ist sich bewusst und betonte das auch, dass ohne den Freundeskreis das Stadtmuseum nicht zu den herausragenden Museen in Schwaben gehören würde, sondern nur eines unter vielen wäre.
AZ
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