„Nicht mehr meine Welt“
FC Affing: Jorsch zurückgetreten

27.10.2024 | Stand 27.10.2024, 20:23 Uhr |
Heribert Oberhauser

Tobias Jorsch. Foto: S. Kerpf

Nur fünf Tage nach dem Rücktritt von Thomas Nöbel bei den Sportfreunden Friedberg erlebte die Fußball-Kreisliga Ost den nächsten Trainer-Paukenschlag. Vor der Affinger Übungsstunde am Donnerstag ließ Tobias Jorsch seine Spieler wissen, dass er sein Amt niedergelegt hat. Vorher hatte er die Verantwortlichen im Verein über seinen Entschluss in Kenntnis gesetzt. „Das ist für uns sportlich wie menschlich ein herber Verlust", sagt der Sportliche Leiter Antonio Cuevas, „Tobi ist im Verein eine Legende, wir werden ihn auch gebührend verabschieden."

Er habe sich schon länger mit dem Gedanken auseinandergesetzt, aufzuhören, gesteht Jorsch. Vielleicht hat das 0:3 in Burgheim das Fass nur zum Überlaufen gebracht, wie es bei Nöbel das 0:5 in Pöttmes war. Der 34-Jährige macht kein Hehl daraus, dass er mit der Situation in Affing nicht mehr zufrieden war. „Du tust und machst, aber von den Spielern kommt zu wenig zurück. Das ist nicht mehr meine Welt", stellte Jorsch klar. Zusätzlich beansprucht ist Jorsch im privaten Bereich. Die Familie hat sich in Lauingen ein Haus gekauft, das jetzt erst einmal umgebaut werden muss. Von Lauingen nach Affing fährt er fünfzig Minuten. Das mag leichtfallen, wenn sportlicher Erfolg da ist. Wenn der aber ausbleibt wie in den vergangenen Wochen, werden die weiten Fahrten zur Qual.

Von Jorschs letzten vier Spielen haben die Rot-Schwarzen drei verloren, sind mit 17 Punkten auf Platz neun zurückgefallen. Anspruch und Wirklichkeit klaffen an der Frechholzhausener Straße wieder einmal weit auseinander. „Die sportliche Situation ist natürlich unbefriedigend", betont Cuevas, „weil wir einen Kader haben, der um den Aufstieg mitspielen sollte." Jorsch sieht es genauso: „So wie wir uns in den letzten Wochen präsentiert haben, geht es einfach nicht."

Nach fast neun Jahren als Affinger (Spieler-)Trainer setzte sich bei ihm die Erkenntnis durch, dass es an der Zeit ist, Platz zu machen.„Es hat einfach nicht mehr gepasst", räumt er ein, „wir hatten jedes Jahr viele Wechsel, haben Leute geholt, die sich zu wenig mit dem Verein identifiziert haben."

Für die restlichen fünf Spiele der Herbstrunde hat Co-Trainer Matthias Schuster übernommen. Cuevas wird ihn unterstützen, wenn es nötig ist. „Wir brauchen dringend Punkte, um nicht hinten rein zu geraten", macht sich der Sportliche Leiter nichts vor.

Er brauche jetzt erst einmal eine Pause, bekundet Jorsch. Was aber nicht heißen soll, dass er nicht zwischendurch Lust aufs Kicken hat und irgendwo auf einem Trainingsplatz erscheint

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