Am Landratsamt in Aichach gibt es Fahrradstellplätze, eine Servicestation für kleinere Reparaturen, Duschen für Radlpendler und die Möglichkeit, Fahrräder kostengünstig zu leasen. Der Landkreis versteht sich deshalb als fahrradfreundlicher Arbeitgeber. Auf eine entsprechende Zertifizierung durch den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) will man nach einem Beschluss des Kreisausschusses aber verzichten.
Mit dem Thema Fahrradfreundlichkeit beschäftigt sich der Landkreis bereits sei 2019. Damals hatte die Grünen-Fraktion eine mögliche Zertifizierung beantragt. Der Kreisausschuss beauftragte damals die Landkreisverwaltung mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die in sechs Bereiche unterteilt waren, und die Voraussetzung für eine Zertifizierung sind.
Eine ganze Reihe davon wurde umgesetzt oder das Landratsamt erfüllt sie sowieso. Andere Maßnahmen sollen in Zukunft noch umgesetzt werden. Zum Teil hängen sie mit der Sanierung des Landratsamts-Altbaus (wir berichteten) zusammen.
Auch die Verwaltung spricht sich gegen eine Zertifizierung aus
Dazu gehören bessere Umkleidemöglichkeiten, damit Rad-Pendler ihre Kleidung wechseln können, wenn sie verschwitzt oder in Regen geraten sind. Zusätzliche Duschmöglichkeiten sind ebenfalls vorgesehen, bisher gibt es nur eine Dusche. Schließlich sollen die Abstellplätze für Räder erweitert werden.
Es soll und wird auch ohne Zertifizierung einiges für mehr Fahrfreundlichkeit getan werden. Auch das Sachgebiet Mobilität im Landratsamt schlug vor, auf eine Zertifizierung zu verzichten, aber weiter am Thema Fahrradfreundlichkeit zu arbeiten und das für eine Zertifikation notwendige Geld lieber dafür zu verwenden.
Grüne erinnern an die Vorbildfunktion des Landkreises
Eine Zertifizierung durch den AFDC würde einmalig 2220 Euro kosten, jährlich wären noch einmal jeweils 300 Euro für die Nutzung des entsprechenden Logos fällig. Die Zertifizierung gilt drei Jahre und muss dann wiederholt werden.
Die Grünen hätten es gerne gesehen, wenn das Zertifizierungsverfahren weitergeführt worden wäre. Fraktionsvorsitzende Marion Brülls erinnerte dabei an die Vorbildfunktion des Landkreises.
AZ
Zu den Kommentaren