Aichach
Es war an einem Freitag...

25.11.2022 | Stand 25.06.2024, 20:11 Uhr |

Foto: Erich Hoffmann - Der Gangbereichim ersten Stock des Sisi-Schlosses in Unterwittelsbach wurde vom Stadtrat als Eheschließungsort bestimmt. An einem Freitag im Monat dürfen sich dort künftig zwischen April und Oktober bis zu drei Paare ganz offiziell das Ja-Wort geben. Um in den Trauungsbereich zu kommen, muss zunächst eine steile Treppe erklommen werden. Ein Grund für die Bedenken, die von der Verwaltung angemeldet worden waren.

Es ist sicher keine Überraschung mehr: Mit 22:7 Stimmen folgte am Donnerstagabend die große Mehrheit des Aichacher Stadtrates der Empfehlung des Verwaltungsausschusses, künftig Eheschließungen im Sisi-Schloss zu ermöglichen. Diskussionen gab es nicht mehr, zumal der entsprechende Antrag mit Ausnahme der SPD von allen Fraktionen getragen wurde. Die Genossen votierten denn auch geschlossen dagegen und stellten sich damit hinter ihren Bürgermeister Klaus Habermann, der schon im Ausschuss "starke Bedenken" angemeldet hatte. Ebenfalls mit Nein votierte Helmut Beck (CSU).

Zumindest den Wochentag werden die künftigen Hochzeiter im Sisi-Schloss nicht vergessen: Lediglich an einem Freitag im Monat sollen Trauungen in kaiserlichem Ambiente möglich sein. Und dies ausschließlich von April bis Oktober und jeweils maximal für drei Paare. Eheschließungen am Standesamt in Aichach sind dann an diesen Tagen nicht möglich. Noch ist allerdings unklar, wie der Ablauf im Detail gestaltet wird. Darüber, so kündigte Habermann, wolle man sich im Rahmen der nächsten Amtsleiterklausur unterhalten. Offen ist auch noch, wie hoch die Gebühren sein werden. Dass zusätzliche Kosten anfallen werden, ist klar. Personal muss bereit gestellt, das Trauungszeremoniell im ersten Stock des Schlosses muss jeweils eigens vorbereitet werden, zumal im Schloss auch Ausstellungen, Märkte und kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

Die Antragsteller versprechen sich durch das Angebot ein weiteres positives Aushängeschild für Aichach. Wer kann schon von sich behaupten, quasi mit einer Kaiserin als Trauzeugin geheiratet zu haben. Die Nachfrage nach den wenigen Terminen dürfte tatsächlich groß sein – ebenso freilich die Enttäuschung bei denen, die nicht zum Zuge kommen. Vermutlich wird sich der Stadtrat dann erneut mit dem Thema zu beschäftigen haben.

Artikel kommentieren