Falls der VfL Ecknach noch nicht in Besitz eines Mannschaftsbusses ist, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sich umgehend einen anzuschaffen und diesen am Sonntag ab 15 Uhr vor dem eigenen Tor zu parken. Dann nämlich wird mit dem TSV Gersthofen die Mannschaft zu Gast sein, die mit großem Abstand über die beste Offensive der Bezirksliga Nord verfügt. 28 Treffer haben die Gäste aus dem Augsburger Landkreis bereits erzielt, was bei acht absolvierten Spielen einem Schnitt von 3,5 Toren pro Spiel bedeutet. Allein TSV-Torjäger Fabian Bühler hat mit 13 (!) Saisontoren deutlich mehr erzielt, als die gesamte VfL-Mannschaft zusammen (8).
Ob der 20-jährige Angreifer, der sich mit einer hartnäckigen Grippe rumschlägt, am Sonntag mit von der Partie sein kann, wird sich erst sehr kurzfristig entscheiden, lässt Gersthofens Sportlicher Leiter Klaus Wünsch wissen. „Er hat am Montag trainiert, dann aber einen Rückschlag erlitten. Hinter seinem Einsatz steht ein großes Fragezeichen“, informiert Wünsch, der keinen Hehl daraus macht, wie wichtig Bühler ist. „Er ist schnell, ballsicher, technisch gut und torgefährlich, natürlich sind wir mit ihm sehr viel variabler und schwerer auszurechnen“, schildert der 66-Jährige.
Aber auch ohne Bühler schenkte die Truppe von Spielertrainer Michael Panknin am Mittwoch dem FC Stätzling, für viele wie Gersthofen im engeren Kreis der Titelfavoriten, vier Tore ein (Ergebnis 4:2). Ecknach dürfte also gewarnt sein, obgleich es laut Spielertrainer Angelo Jakob keiner ausdrücklichen Warnung vor Gersthofen mehr bedurfte. „Sie haben einen sehr guten Spielertrainer mit einem klaren Plan, haben viel den Ball und erspielen sich enorm viele Chancen“, weiß Jakob und lobt TSV-Übungsleiter Panknin, mit dem er und sein Spielertrainer-Partner Michael Eibel vor rund zehn Jahren gemeinsam beim FC Affing in der Bayernliga spielten.
Jakob erwartet „einen vom Start weg stürmischen Gegner, der hoch pressen wird“, sieht aber genau darin auch die Chance für die Seinen, dem Favoriten wehzutun. „Wir müssen hellwach sein und unsere Zweikämpfe mit Überzeugung führen. Wenn wir es schaffen, uns aus dem Pressing zu befreien, dann ergeben sich Räume, die wir mit unseren schnellen Umschaltspielern nützen wollen“, formuliert der 29-Jährige den Plan im Blau-Weißen Lager.
Dass sich Chancen für Ecknach ergeben, das ist im Übrigen nicht so unwahrscheinlich. Bei all der Offensivpower hapert es beim Tabellenzweiten aus Gersthofen nämlich hier und da an der Rückwärtsbewegung, was 14 Gegentreffer belegen. Jakob hofft, dass seine Offensivreihe ihre Chancen besser nützt als zuletzt, und der Knoten auch im Hinblick auf die nächsten Wochen platzt: „Wir brauchen zu viele Chancen. Die Liga ist so ausgeglichen, da musst du die wenigen Möglichkeiten, die sich bieten, einfach effizienter nutzen.“
Er selbst wird gegen Gersthofen nicht mitwirken können, da er mit einer Sprunggelenksverletzung vorerst auf unbestimmte Zeit ausfällt. Bis zur Frühjahrsrunde wird auch Abwehrspieler Martin Birkl fehlen, der sich im Rahmen seines Studiums in den USA aufhält. Angreifer Jonas Erhard hat sich zudem in den Urlaub verabschiedet. Hingegen sind Fabian Ostermaier und Daniel Schimpf von ihren Reisen zurück und stehen im Kader.
ng
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