Als Fritz Clauß die Handballer des TSV Aichach in der Auswärtspartie beim TSV Haunstetten 2 in der 38. Spielminute mit 21:13 in Führung gebracht hatte, deutete wenig darauf hin, dass die Paarstädter in der Bezirksoberliga-Partie noch einmal in Bedrängnis geraten sollten. Die Aichacher gewannen zwar letztlich mit 30:26, ließen ihren mitgereisten Anhang und Trainer Konstantin Schön in der Schlussphase aber gewaltig zittern.
Begünstigt durch zwei Zwei-Minuten-Strafen gegen Aichach und eine daraus resultierende doppelte Unterzahl kam die Heimsieben durch vier Tore in Serie binnen fünf Minuten auf 17:21 heran. Schön hatte genug gesehen und nahm eine Auszeit, um seine Mannen ins Gewissen zu reden. „Ich habe ihnen gesagt, dass wir immer noch die bessere Mannschaft sind und jetzt wieder das spielen müssen, was wir uns vorgenommen haben“, erklärte der neue Trainer des TSV. Gegen die mit einer Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern angetretenen Haunstetter wollte Aichach in der Offensive die einstudierten Spielzüge geduldig ausspielen und auf Lücken in der offensiv ausgerichteten Abwehr des Heimteams warten.
Das funktionierte bis auf die ausgeglichene Anfangsphase (5:5/11.) gut. Nach teilweise schönen Kombinationen zog Aichach bis auf sechs Tore davon (17:11/29.). Neuzugang Alexander Maas führte Regie und glänzte auch als sicherer Werfer von der Siebenmeterlinie. Zudem hielt Torwart Masin Chikh den einen oder anderen schweren Ball. Auch die ersten Minuten der zweiten Hälfte gehörten Aichach. Der jetzt für Chikh haltende Stefan Walther kassierte erst nach fünf Minuten ein Gegentor.
Schöns Auszeit in der 42. Minute zeigte anfangs nur bedingt positive Auswirkungen. Fünf Minuten später betrug der Vorsprung nur noch zwei Tore. Youngster Silvan Großhauser und Oliver Atzkern stellten auf 25:21. Atzkern verletzte sich bei der Landung bei seinem erfolgreichen Wurf aber am rechten Knie und konnte in der Schlussphase nicht mehr mitwirken. In dieser regierte die Spannung. Clauß mit zwei schönen Toren von Rechtsaußen und Walther mit zwei Paraden verhinderten, dass Haunstetten noch näher als auf zwei Tore herankam. 51 Sekunden vor der Schlusssirene fixierte Sebastian Leopold mit seinem Tor zum 29:26 den dritten Sieg im vierten Saisonspiel.
Atzkern-Verletzung trübt die Freude über den Sieg
„Mit der ersten Halbzeit und den ersten Minuten der zweiten war ich zufrieden. Danach haben wir es zu viel im eins gegen eins mit der Brechstange versucht“, sagte Schön, der sich nach der Partie große Sorgen um Atzkern machte. „Er hatte schon einen Kreuzbandriss. Er hat mir gesagt, dass er bei der Situation etwas gehört habe“, erklärte der Aichacher Trainer.
Am Samstag empfängt Aichach den noch ungeschlagenen Tabellenführer TSV Schwabmünchen. „Da dürfen wir uns keine Schwächephasen erlauben“, meinte Schön.
TSV Aichach: Chikh, Walther; Seidler (2), Riedmann (3), Silvan Großhauser (1), Maas (7/4), Leopold (2), Stubner (3), Euba (2), Clauß (6), Quirin Großhauser (2), Atzkern (2).
Zeitstrafen: 6 – 6. Siebenmeter: 7/5 – 4/4. Schiedsrichter: Berger/Wildegger. Zuschauer: 150.
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