Beim Ingerwirt in Oberschneitbach hat Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann, der sich derzeit auf Bürgerversammlungs-Tournee durch die Ortsteile befindet, am Donnerstagabend Halt eingelegt. Groß war das Interesse der Oberschneitbacher, die Ingerstube war bis auf den letzten Platz besetzt.
In seinem Rechenschaftsbericht stellte Habermann die Haushaltszahlen und Projekte in der Stadt (wir berichteten ausführlich) vor. Für Oberschneitbach bezogen hatte das Stadtoberhaupt die erfreuliche Nachricht im Gepäck, dass der Ortsteil derzeit 380 Einwohner zählt – sieben mehr als bei der Bürgerversammlung 2021, davon 191 männlichen und 189 weiblichen Geschlechts. 205 Personen davon sind verheiratet, 139 ledig. Die Gesamtstadt Aichach hat aktuell 22 612 Einwohner. 11 129 Bürger leben in der Kernstadt und 11 483 in den 16 Ortsteilen. Aichach ist mit seinen Ortsteilen flächenmäßig größer als der Chiemsee. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt derzeit bei 500 Euro, leistbar, so Habermann, in anderen Kommunen liege die Verschuldung wesentlich höher.
200 000 Euro hat die Stadt in sogenannte Leuchttürme investiert, die im Notfall in der Kreisstadt und den Ortsteilen bei flächendeckendem Stromausfall errichtet werden. In Oberschneitbach wurde dafür ein Standort am Feuerwehrhaus bestimmt. „Hoffentlich wird der Fall nie eintreten“, sagte das Stadtoberhaupt.
In Oberschneitbach steht der Ausbau der Ortsdurchfahrt an. Dafür wurde bereits heuer eine Bedarfsplanung beauftragt, die nach der Fertigstellung im Stadtrat besprochen und eingetaktet werden muss. Im Zuge des Straßenausbaus soll dann auch die Wasserleitung erneuert werden.
200000 Euro in„Leuchttürme“ investiert
Wichtig war vorab, dass das Kanalnetz auf seinen baulichen und hydraulischen Zustand untersucht worden ist. Dafür sind insgesamt 4000 Meter Hauptkanal, 87 Hauptschächte sowie 234 Anschlussleitungen inspiziert worden. Für 2025 sind der Kanalbau sowie eine Trassenverschiebung des Mischkanals auf einer Länge von 380 Metern und des Oberflächenkanals um 380 Meter in der Bürgerstraße geplant. An einigen Abschnitten – an Keltenweg, Georgen- und Chrombachstraße,Palmweg, Haselweg, Sulzbacher Straße, Sonnblick, Erz- und Forstweg – sollen Reparaturen umgesetzt werden. Die Ingenieurleistungen dazu wurden bereits ausgeschrieben und vergeben.
Straßenreparaturen undneue Wasserleitung
Am Rotwildgehege konnte die Stadt ein 2000 Quadratmeter großes Nachbargrundstück erwerben. Der Oberschneitbach nahe gelegene geplante Waldkindergarten im Grubet wird im Frühjahr des kommenden Jahres betriebsbereit sein.
Recht unspektakulär waren im Anschluss des Rechenschaftsberichts die Wünsche und Anträge der Oberschneitbacher Bürger und Bürgerinnen. Es gab einige Wortmeldungen, aber keine langen Diskussionen. In den Fragen der Bürger ging es um den bevorstehenden Kanalbau und die anstehenden Grundsteuerbescheide. Dabei erklärte Bürgermeister Klaus Habermann: „Wir bauen Straßen für die Zukunft und wollen nicht gleich wieder Baustellen.“ Bei den Grundsteuerbescheiden heiße es abwarten, man rechne mit Widersprüchen. Hermann Langer bedankte sich im Namen der Krieger- und Soldatenkameradschaft bei der Stadt für die Hilfe bei der Sanierung des Oberschneitbacher Kriegerdenkmals.
Zahlreiche Stadträte, unter ihnen Ortssprecher Rolf Burkhard, Zweiter Bürgermeister Josef Dußmann, Dritte Bürgermeisterin Brigitte Neumaier und Bauamtschefin Carola Küspert waren zur Bürgerversammlung gekommen. Die amtliche Protokollführerin war Tina Schaffhauser.
AZ
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