Ein beeindruckendes Neujahrskonzert erlebten rund 300 Besucher in der weihnachtlich geschmückten Pfarrkirche St. Peter im Aindlinger Ortsteil Stotzard. Sieben Musik- und Gesangsgruppen aus Stotzard, Hausen und Gaulzhofen begeisterten mit einem bunt gemischten Programm aus Volksliedern, Klassik, moderner Musik und spirituellen Stücken.
Für die etwa 40 Musikanten und Sänger wurde der Altarraum des prachtvollen Gotteshauses zur stimmungsvollen Bühnenkulisse.
Wie schon in den Vorjahren war bei jedem musikalischem Beitrag die tiefe Verbundenheit der Pfarrgemeindemitglieder zu spüren. In wechselnder Reihenfolge kamen alle Generationen auf die Bühne. Die sorgsam ausgewählten Musikstücke drehten sich um Themen wie Tradition und Heimat, die Kraft der Liebe, um Stärken und Schwächen, Hoffnung und Trost – kurz: um die Herausforderungen des Lebens.
Die trefflich formulierten Worte zwischen den musikalischen Beiträgen fand Moderatorin Andrea Lichtenstern, die locker und kurzweilig durchs Programm führte.
Die Gruppe „Mia hoid?!“, bestehend aus den Familien Stieglbauer und Degendorfer sowie Christian Straller, eröffnete den Abend mit dem Austropop-Klassiker „Großvater“ von STS. Der von Markus Stieglbauer berührend gesungene Song entführte das Publikum in nostalgische Erinnerungen an die Kindheit. Später überraschte die Gruppe mit einer anspruchsvollen Interpretation von „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin, bei der Blockflöten auf Rockklänge trafen.
Die kräftige, voluminöse Stimme der 20-jährigen Katja Stieglbauer löste sowohl beim temperamentvollen „That´ll be the day“ von Linda Ronstadt als auch bei der emotionalen Ballade „Shallow“ aus dem Film „A Star is born“ begeisterten Beifall aus.
Blockflöten treffen auf Rockklänge
Mit einem überzeugenden Jodler im berührenden Kärntner Volkslied „Unta da Lindn“ starteten die musikalischen Neujahrsgrüße des doppelt besetzten Dreig´sangs. Ein wohliges Gefühl von Heimat und Geborgenheit kam bei „Hoamatg’fühl“ von den Seern auf.
Um christliche Werte und Zusammenhalt ging es bei ihrem „Sog ma du, wia weit geht as Himmereich“. Die sechs bestens aufeinander abgestimmten, glasklaren Frauenstimmen harmonierten meisterlich und wurden mit großem Beifall honoriert.
Mit dem spirituellen „Ubi caritas et amor“ stieg der vielstimmige Kirchenchor unter der Leitung von Anni Neukäufer ins Programm ein. Eine friedliche, geradezu meditative Atmosphäre, machte sich breit. Trost und Zuversicht vermittelten die stimmgewaltigen Sängerinnen und Sänger bei „Himmel, Erde, Luft und Meer“. Schließlich ließen sie das erhabene Marienlied „Regina caeli laetare“ erklingen.
Angesichts des in vielen Chören herrschenden Mangels an Männerstimmen stellt der siebenköpfige Männerklang eine bemerkenswerte Ausnahme dar. Der Chor beeindruckte zunächst mit dem Marienlied „Wir grüßen dich, Mutter der Gnade“, später unter der Begleitung des Gitarren-Virtuosen Johannes Degendorfer mit Bob Dylans „Blowin’ in the Wind“. Ihren Beitrag beschlossen sie mit dem traditionellen „S’ist Feierabnd“.
Mit dem jungen Bläserensemble „Das Quartett“ stellte sich eine weitere Besonderheit des Stotzarder Neujahrssingens beeindruckend vor. Josef Balleis, Nina Brandmeir (beide Trompete), Christina Neumair (Klarinette) und Matthias Neumair (Euphonium) überzeugten zunächst mit dem musikalischen Gebet „Bleib bei uns, Herr“. Schließlich sorgten sie mit dem majestätischen „Trumpet Voluntary“ und der beschwingten Interpretation von „Eye of the Tiger“ für zwei viel beklatschte Höhepunkte.
Julia Brandmayr am Klavier und Christian Straller (Klavier, Gitarre) bildeten das herausragende Duo „2 Harmonics“. Die beiden Vollblutmusiker entführten das Publikum zunächst mit Adeles „Easy on Me“ in eine Welt voller emotionaler Tiefe und Ehrlichkeit.
Junge Bläser sorgen für Höhepunkte
Später erfüllten sie den Raum imponierend mit ihren gefühlvoll ineinander verschmelzenden Stimmen bei Hubert von Goiserns „Heast as ned“. Die Vergänglichkeit der Zeit war spür- und hörbar. Auch bei der Interpretation von „True Colors“ von Cyndi Lauper überzeugte Brandmayrs voluminöse Stimmgewalt unter Strallers gefühlvoller Stimm- und Gitarrenbegleitung.
Aus Mitgliedern aller Gesangsgruppen setzte sich die Gruppe Famgosis unter der Leitung von Julia Brandmayr zusammen. Die Formation überzeugte zunächst mit Sängerin Katja Stieglbauer und ihrer gefühlvollen Darbietung von Silbermonds „Irgendwas bleibt“. Mit dem Song „Schena Mensch“ feierten sie die Einzigartigkeit jedes Menschen.
Bei „Baba Yetu“ klatschen alle mit
Den Höhepunkt und viel beklatschten Schlussbeitrag bildete „Baba Yetu“, das Vaterunser in Swahili, das mit afrikanischen Rhythmen und kraftvollem Chorgesang zu Brandmayrs Solostimme zum Mitklatschen animierte.
Schließlich traten alle Protagonisten ein letztes Mal auf die Altarbühne, um gemeinsam „Der Herr segne Dich“ von Martin Pepper anzustimmen. Mit langanhaltendem, stehendem Applaus endete ein gelungenes, vielseitiges Programm, gestaltet von talentierten Musikgruppen, denen die Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren anzumerken war.
Konzertbesucherin Maria Grünwald aus Aichach war am Ende begeistert von dem „tollen Programm“ und der „spürbaren Leidenschaft für die Musik“.
Die eingegangenen Spenden beim Konzert sollen je zur Hälfte der Aichacher Tafel und der Pfarrgemeinde zugute kommen.
AZ
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