Am Samstag hatten die Handballerinnen des TSV Aichach einen besonderen Punkt auf ihrem Abendprogramm. Eine ganze Spielzeit mussten die Paarstädterinnen warten, nun stand wieder das Derby gegen den Lokalrivalen und Oberliga-Aufsteiger Kissinger SC an. Die Aichacherinnen waren nicht nur aufgrund des Derbycharakters, sondern auch aufgrund der bisherigen Punktlosigkeit in fremden Hallen besonders motiviert, den ersten Auswärtssieg mit nach Hause zu nehmen. Warum sollte dies nicht in der Halle gelingen, in der sie im April 2023 den Aufstieg in die damalige Landesliga gefeiert hatten. Und die Paartalhalle erwies sich für die TSV-Frauen wieder als gutes Pflaster: Mit einem 33:21-Erfolg feierten sie ihren ersten Auswärtssieg dieser Saison.
Mit voller Bank und reichlich Zuschauern im Gepäck starteten die Gäste besser als noch in den vergangenen Spielen in die Partie. Trotz einer frühen Zeitstrafe gegen Hanna Fischer und einer überraschenden 4:2-Deckung der Gastgeberinnen boten die Paarstädterinnen den selbst betitelten Kissinger „Katzen“ Paroli und legten bei jedem Tor nach. Besonders mit der schnellen zweiten und dritten Welle des KSC hatten die TSV-Handballerinnen anfangs Probleme, auch einige klare Torchancen ließen die Rot-Weißen liegen, sodass sie es bis zur 14. Spielminute nicht schafften, sich abzusetzen.
Doch dann drehten die Gäste über die Defensive die Partie. Die Einwechslung von Maresa Lochbrunner sowie die Paraden der blendend aufgelegten Vildan Acar ließen die Gastgeberinnen vier Minuten ohne Tor, während Antonia Rappel gleich drei von Acars punktgenauen Konterpässen hintereinander zur 13:8-Führung einnetzte (17.). Diesen Vorsprung verwalteten die Gäste bis zu den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte, in denen sich einige Unkonzentriertheiten ins Aichacher Spiel schlichen, die die Führung schrumpfen ließen (Halbzeit 15:17).
Für die zweite Hälfte galt es den Fokus wieder herzustellen und sich basierend auf einer aggressiven und geschlossenen Deckungsarbeit wieder Tor um Tor abzusetzen. Dieses Vorhaben gelang bereits in den ersten fünf Minuten, in denen die Handballerinnen des TSV den vorherigen Abstand zum KSC von fünf Toren wiederherstellten. Das Erfolgsrezept war erneut die schnelle Flügelzange aus Antonia Rappel und Marleen Bscheider, die immer wieder von Acar bedient wurden.
Nun griffen auch die taktischen Mittel, mit denen man die schnelle dritte Welle des Kissinger SC, die den TSV in der ersten Hälfte noch auf dem falschen Fuß erwischt hatte, einschränken wollte. Zwar schafften es die Gastgeberinnen noch auf drei Tore zu verkürzen (21:24, 48.), doch mehr als ein Tor ließen die Paarstädterinnen in der Folge nicht mehr zu. Vielmehr nutzen sie die letzten sieben Minuten, um ihren Vorsprung auf neun Treffer zum 31:22-Erfolg auszubauen.
TSV-Trainerin Christina Seidel war überzeugt von der kämpferisch geschlossenen Leistung ihrer Schützlinge gegen die Kissingerinnen, die sich „gut verkauft“ hätten. Dennoch sah sie vor allem in den Anfangsminuten noch Steigerungspotenzial. Besonderes Lob erhielten nicht nur Maresa Lochbrunner und Iva Vlahinic für ihre aggressive Abwehrarbeit, sondern auch die offensiv kaum zu stoppenden Antonia Rappel und Hanna Fischer.
Für das nächste Spiel gegen den SC Unterpfaffenhofen-Germering gilt es auf diesem Erfolg aufzubauen. Dieser befindet sich zwar momentan auf dem zweitletzten Platz, doch ist die ausgeglichene Oberliga Süd immer wieder für Überraschungen gut, wie das TSV-Trainerteam erklärte.
TSV Aichach: Acar, Arnold; Walther (1), Vlahinic (5), Antonia Rappel (6), Tini Wonnenberg (1), Lochbrunner (3), Elsa Wonnenberg (4/1), Seker, Bscheider (2), Lorenz, Leis, Mahl (3/1), Widmayr, Lena Rappel, Fischer (6).
jof
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