Nach langem Warten stand der heiß ersehnte erste Heimspieltag in der Sporthalle am Gymnasium am vergangenen Samstag vor der Tür. Und so auch die weit angereisten Brannenburgerinnen (Landkreis Rosenheim), die sich den bereits brennenden Handballfrauen des TSV Aichach stellen mussten. Die Gastgeberinnen konnten ihren Eifer für die zweite Saison in Folge in der Oberliga (ehemals Landesliga) mit dem 35:25-Sieg deutlich zeigen.
Zunächst schien das Spiel ausgeglichen, aber sowohl die Mannschaft als auch das Trainerteam wussten, dass sie sich noch unter ihren Möglichkeiten verkauften. Bis zum Weckruf in der siebten Minute, als der TSV Brannenburg zum 5:5 ausglich, hatten die TSV-Frauen Probleme, um in ihren altgewohnten Rhythmus zu finden. Trainer Thomas Wonnenberg fand nach dem Spiel die Begründung dafür: „Im Vorfeld war die Nervosität hoch, ob man das Einstudierte nun auch auf die Platte bringen kann.“ Auch Trainerin Christina Seidel meinte, dass ihre Mannschaft ein wenig gebraucht habe, sich wieder an das „Spielen“ zu gewöhnen. Sie sprach von einem späten Start in die Partie.
Die erste Halbzeit war von vielen vergebenen Wurfchancen und Defiziten im Rückzugsverhalten gezeichnet. Aber die Mannschaft zeigte Teamgeist und ihnen gelang das Abschütteln der Fehler und ein gemeinsames Kämpfen. Zur Halbzeit erarbeiteten sich die Paarstädterinnen einen 15:12-Vorsprung, der ihnen aber bei Weitem noch nicht reichte, denn sie wollten ein Zeichen in der Liga setzen. Gestärkt durch das jüngste Teammitglied Elsa Wonnenberg – sie bestritt zuvor noch ihr Jugend-Bundesligaspiel für den TSV Schwabmünchen – und dem Bewusstsein, dass nochmal jede eine Schippe drauflegen musste, starteten die Aichacherinnen in die zweite Hälfte. Herausragend waren hierbei die starke Defensivleistung von Marleen Bscheider im Feld und der Spielertrainerin Silke Arnold im Tor. Aber auch ein schnelles und kampfesmutiges Spiel der gesamten Mannschaft verhalf zu einer deutlichen Leistungssteigerung.
Arnold hob hier die geschlossene Mannschaftsleistung hervor und fand es besonders schön, dass sich alle Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten. Mit dieser Wurfgewalt mussten sich die Gäste aus dem Inntal im zweiten Teil des Spiels mit torlosen zehn Minuten abfinden und hatten es trotz ihrer starken Schützinnen Carolin Walden und Christina Throner (jeweils fünf Tore) schwer, der Aichacher Kraft entgegenzuhalten.
„Letztlich haben 20 starke Minuten der Gastgeberinnen gereicht, um den ersten Saisonsieg einzufahren“, so Seidel nach dem Spiel.
Trotz des deutlichen 35:25-Erfolgs ist sich das Trainerteam um Christina Seidel, Thomas Wonnenberg und Silke Arnold einig, dass man gegen andere Gegner noch eine Schippe drauflegen müsse, um weiterhin erfolgreich zu sein. So auch nächste Woche gegen den Bayerligaabsteiger aus Simbach, bei dem die Aichacherinnen zu Besuch sein werden und bemüht sind, die Fehler des vergangenen Spiels abzulegen und mit Selbstvertrauen die zweite Partie der Oberliga zu bestreiten.
TSV Aichach: Acar, Arnold; Walther (4), Vlahinic (1), Antonia Rappel (2), Tini Wonnenberg (3), Euba (1), Elsa Wonnenberg (1), Seker (4), Bscheider (3), Leis (3), Mahl (4), Lena Rappel (3), Fischer (6).
AZ
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