Lichterglanz im Schlosshof
Affinger Weihnachtsmarkt blickt auf 30-jährige Tradition zurück – auch wenn es nieselt

08.12.2024 |
Alfred Haas

Allerlei Weihnachtsgeschenke findet man im Handwerkerstadl, der zum Affinger Weihnachtsmarkt gehört. Fotos: Alfred Haas

Weihnachtliches Flair liegt über dem Affinger Schlosshof und vermischt sich mit dem herrlichen Duft nach Crêpes, Bratwurst und Glühwein. Aus den Buden dringt warmes Licht in die Dämmerung und adventliche Lieder sorgen für weihnachtliche Stimmung auf dem Affinger Weihnachtsmarkt, der weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt und beliebt ist. Inzwischen schaut der Kirchturm von St. Peter und Paul schon zum 30. Mal auf das vorweihnachtliche Gedränge herunter.

Bei der Eröffnung am Samstag kamen etwas weniger Besucher als üblich, leichter Nieselregen lockte am Nachmittag nicht unbedingt nach Draußen. Trotzdem füllte sich der idyllische Schlosshof. „Dann schmeckt der Glühwein besser“, brachte es ein Besucher auf den Punkt. Plätze zum Unterschlüpfen gibt es allerdings zur Genüge.

Gastgeber und Hausherr Baron Marian von Gravenreuth freute sich über die vielen Besucher. Ihm war es eine „besondere Ehre“, den ehemaligen CSU-Bundestagsabgeordneten Christian Ruck, „einen Freund“, namentlich begrüßen zu dürfen. Ruck kümmert sich mittlerweile um Tropenwald und Klimaschutz im Kongobecken, was von Gravenreuth würdigte.

Lebende Krippe und hohe Spendensumme

Ewald Lindermeir, Vorsitzender des Organisationskomitees, bedankt sich bei der Gemeinde für „die reibungslose Zusammenarbeit“. Seiner Ansicht nach ist das Konzept des Affinger Weihnachtsmarktes „einzigartig“. „Wo sonst stellen freiwillige Helfer und Vereine einen solchen Markt auf die Beine und spenden den gesamten Erlös? Das gibt es nur in Affing.“ Rund 15 000 Euro können jedes Jahr an soziale Einrichtungen übergeben werden.

Lindermeir blickt kurz zurück darauf, wie alles begann damals, vor 30 Jahren mit drei Ständen von Frauenbund, Seniorenbund, und der Landjugend, als Karl Bartenschlager noch Pfarrer war und der Bürgermeister Helmut Tränkl hieß.

„Kauft Leute, kauft, damit helft ihr am besten den Vereinen und den Notleidenden“, appellierte der aktuelle Bürgermeister Markus Winkelhofer an die Marktbesucher. 30 Jahre Marktgeschichte, das sei schon „bewundernswert“, lobte stellvertretender Landrat Manfred Losinger und wünschte alles Gute „für die nächsten 30 Jahre“. Für CSU-Landkreischef und Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko ist der Affinger Weihnachtsmarkt „ein Aushängeschild für das Wittelsbacher Land“.

Heute sind es über 40 Stände und an die 70 Teilnehmer, Privatpersonen und Vereine, sorgen für einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt. Viele Attraktionen und Angebote machen den Markt zu einem familienfreundlichen Treffpunkt.

An diesem Wochenende war der Nikolaus mit seien Engeln unterwegs und hatte für die Mädchen und Buben eine kleine Überraschung in seinem Sack.

70 Vereine und Gruppierungen wirken mit

An allen Ecken und Enden luden die Schmankerl-Angebote zum Innehalten ein. Es rochmal süß nach Maronen, mal würzig herb nach Zwiebel und Schupfnudeln, aber immer verführerisch. Am Lagerfeuer und am warmen Glühweinglas konnte man sich die kalten Hände wärmen und ein Caipi oder Hot Berry sorgten für die nötige innere Ruhe und Wärme.

Aber nicht nur der Körper, auch der Geist und die Muße kamen zu ihrem Recht, beispielsweise mit einem Konzert in der Kirche. Unterhaltung gab es auch für die Kleinen, mit vielerlei Angeboten wie Ponyreiten, Basteln und Malen.

Wer noch kein Weihnachtsgeschenk hatte, für den war der Handwerkerstadl eine gute Fundgrube. Die Auswahl zwischen Strickwaren, Tonfiguren, Schmuck, Krippenfiguren oder Hauspantoffeln war schier unendlich. Immer interessant war selbstverständlich die lebende Krippe. Hier stellten Affinger Kinder Maria und Josef dar.
„Jingle Bells“ intonierten die Haunswieser Blasmusiker „Da Oa und die Andan“ aus voller Brust und der Regen ließ nach – der Besucherandrang nicht.

Am kommenden Wochenende ist der Markt am, Freitag, 13. Dezember, von 17 bis 21 Uhr geöffnet. Am Samstag, 14. Dezember, von 14 bis 20 Uhr und am Sonntag, 15. Dezember, von 12 bis 20 Uhr.

AZ

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