So deutlich wurde es bislang noch nicht: Mit 0:5 (0:3) hat der FC Ingolstadt II sein Auswärtsspiel in der Bayernliga Nord beim TSV Kornburg verloren. Es war die höchste Saisonniederlage und das dritte Spiel in Folge ohne eigenen Treffer. Die Jungschanzer stehen am Scheideweg: Die nächsten Wochen könnten nun entscheidend werden für den Erfolg der ganzen Spielzeit.
„Wir sind gerade in einer sehr schwierigen Phase, vor allem vom Kopf her“, meinte Trainer Patrick Schönfeld. Schon in der Woche zuvor hatte sein Team mit 0:2 gegen den ASV Neumarkt verloren, davor gab es nur ein 0:0 bei der DJK Ammerthal. Die Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit vom Beginn der Saison – sie sind wie weggeblasen.
Früher Nackenschlag mit fataler Wirkung
Es passte zur aktuellen Gesamtsituation, dass die Schanzer am Freitagabend schon nach sechs Minuten den ersten Treffer kassierten: Valentin Hoti ging im eigenen Sechzehner unnötig ins Dribbling, verlor den Ball, Kornburgs Bastian Herzner nutzte den Fehler und vollendete zum 1:0 für die Gastgeber. Ein früher Nackenschlag, von dem sich die Ingolstädter nicht mehr erholen sollten.
Denn nur zehn Minuten später mussten die Gäste den nächsten Wirkungstreffer hinnehmen: Weil im Pressing nicht alle mitmachten, konnten die Kornburger sich bis vor das Ingolstädter Tor kombinieren, Herzner erhöhte auf 2:0. Beim FCI kam dann auch noch Pech hinzu, als Berkay Öztürk nach gut 25 Minuten am Pfosten scheiterte. Kurz vor der Pause kassierte die Schönfeld-Elf dann bereits den nächsten Treffer nach einer Ecke, als Torhüter Maurice Dehler gefoult wurde, der Schiedsrichter das aber nicht als strafwürdiges Vergehen ansah und Salah El Berd dadurch zum 3:0 treffen konnte (43.). Auch das war irgendwie symptomatisch für das Gesamtbild.
„Ich kann heute keinem absprechen, dass er nicht wollte“
„Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass wir schon ordentlich im Spiel waren. Wir haben aber zu selten den freien Mann gefunden“, meinte Schönfeld. Nach dem Seitenwechsel probierte seine Elf nochmal einiges. Doch als Marcel Schelle FCI-Keeper Dehler überlupfte und so auf 4:0 erhöhte, war auch der letzte Hoffnungsfunke erloschen (68.). Das 5:0 durch Noah Zerihun Gebre war dann der Schlusspunkt einer ziemlich missratenen Auswärtsfahrt der Ingolstädter (75.).
„Ich kann heute keinem absprechen, dass er nicht wollte“, meinte Schönfeld. Dennoch: Die Schwächen, die bereits in den vergangenen Partien sichtbar wurden, kamen auch dieses Mal wieder deutlich zum Vorschein. „Wir waren im letzten Drittel wieder sehr unsauber, gerade beim ersten Kontakt. Wir tun uns gerade schwer, viele klare Torchancen herauszuspielen, was zu Beginn der Saison eigentlich eine Stärke von uns war.“ Da gelte es nun, Lösungen zu finden.
Der nächste Gegner Gebenbach ist auch angeschlagen
Die Frage ist allerdings, wie das gehen soll. Der Trend ist derzeit nicht Freund der Ingolstädter: Nur einen Sieg gab es in den vergangenen sechs Partien. Wie also den Schalter umlegen? „Mein erster Ansatz ist, dass wir den Jungs mehr Stabilität mitgeben müssen. Es geht jetzt vor allem darum, die Jungs aufzurichten. Das geht im Fußball einfach am besten mit Erfolgserlebnissen, da musst du hart arbeiten“, betonte Schönfeld.
Bestenfalls soll das schon am kommenden Freitag (19.30 Uhr) klappen, wenn der FCI die DJK Gebenbach empfängt. Die Oberpfälzer warten immerhin schon zehn Spiele auf ein Erfolgserlebnis. Aus Ingolstädter Sicht dürfte das gerne so bleiben.
DK
FC Ingolstadt II: Dehler – Rausch (76. Pestel), Pollack, Ackermann, Atak (86. Duru) – Hoti – Kuqanaj (66. Klanac), Alper (60. Ham), Öztürk – Osei Tutu (70. Bakic), Chirinos.
Tore: 1:0 Herzner (6.), 2:0 Herzner (16.), 3:0 El Berd (43.), 4:0 Schelle (68.), 5:0 Gebre (75.). – Schiedsrichter: Barnert (Bayreuth). – Zuschauer: 350.
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