In Ingolstadt
Zahl der Kirchenaustritte sprunghaft gestiegen

04.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:14 Uhr

Exakt 2568 Menschen und damit rund 1100 mehr als noch 2021 kehrten im Vorjahr Religionsgemeinschaften mit dem Status einer Körperschaft den Rücken. Foto: Vennenbernd, dpa

Die Zahl der Kirchenaustritte in Ingolstadt ist 2022 im Vergleich zu den ohnehin schon hohen Zahlen seit 2018 nochmals sprunghaft angestiegen. Exakt 2568 Menschen und damit rund 1100 mehr als noch 2021 kehrten im Vorjahr Religionsgemeinschaften mit dem Status einer Körperschaft den Rücken.

Wie Reinhard Rauscher, der Leiter des Standesamts, am Dienstag vor der Presse erklärte, habe er „wegen des großen öffentlichen Interesses an den Kirchenaustrittszahlen im vergangenen Jahr“ die Standesamtsstatistik heuer ergänzt.

Standesämter sind nach seinen Worten die für das Personenstandswesen zuständigen Behörden, die in erster Linie den Personenstand beurkunden (Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle). In einigen Ländern wie Bayern, Baden-Württemberg oder Hessen sind sie aber auch für Kirchenaustritten zuständig.

Höchster Wert war im Jahr 2019 – mit 1467 Kirchenaustritten

Der bislang höchste Wert lag im Jahr 2019 bei 1467 Kirchenaustritten. Die nur knapp 1000 Fälle im Jahr 2020 müssten im Lichte der pandemiebedingten Beschränkungen gesehen werden. Wegen diverser Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus und eines eingeschränkten Angebots an Dienstleistungen sei die Häufigkeit im Jahr 2020 nur bedingt aussagekräftig.

Zum Vergleich: In der ersten Dekade des Jahrtausends lag der Schnitt noch bei gut 500 Kirchenaustritten jährlich, in der zweiten lag er bei durchschnittlich gut 1000.

peh