Neue Pläne für Ingobräu-Areal

25.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:34 Uhr

Unter Denkmalschutz stehen auch die ehemaligen Ingobräu-Gebäude entlang der Harderstraße. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Der Münchner Investor hat am Mittwoch ein neues Konzept für die Entwicklung des Ingobräu-Geländes vorgelegt. Das teilte Siegfried Dengler, Leiter des Stadtplanungsamts, in der Sitzung des Bezirksausschusses Mitte mit.

"Alle Baudenkmäler bleiben erhalten", berichtete Dengler knapp über das Ergebnis des Gesprächs. "Bei den Einzelhandelsflächen wurde etwas abgespeckt, aber es stellen sich nach wie vor Fragen hinsichtlich der Größenordnung und Maßstäblichkeit der Nutzung"

Unter Denkmalschutz stehen laut Dengler das Eckhaus zur Adolf-Kolping-Straße, der Frontbau entlang der Harderstraße sowie das ehemalige Sudhaus. Dafür kann sich der Stadtplaner übrigens eine gastronomische Nutzung in Verbindung mit einer kleinen Hausbrauerei vorstellen. Was die Einzelhandelsnutzung betrifft, so sei das Gelände natürlich ein Standort, der Impulse für den ganzen Bereich um die Harderstraße geben könnte. "Wir haben sonst in der Altstadt nichts mehr in dieser Größenordnung", sagte Dengler. "12 000 bis 15 000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche halten wir dort für verträglich, aber das ist vielen Entwicklern leider zu wenig. Die wollen 22 000 Quadratmeter und mehr."

Voran geht es jetzt auf dem Gießereigelände, nachdem der Freistaat der städtischen Tochter IFG ein zirka 21 000 Quadratmeter großes Gelände für die Erweiterung der Fachhochschule abgekauft hat. Dem Wettbewerb, der nun ausgeschrieben werden muss, wollen sich die Stadt und die IFG anschließen. Dengler: "Es ist wichtig, sich rechtzeitig Gedanken über die Nutzungsmöglichkeiten des restlichen Geländes zu machen." 35 bis 45 Architekturbüros sollen ihre Ideen einbringen, Ende Februar soll das Preisgericht tagen. Baubeginn für die Erweiterung der FH sei voraussichtlich Ende 2009.

Ausführlich erläuterte Norbert Engel von der Immobilien Freistaat GmbH die Planungen für das Gelände des ehemaligen Militärbads. Wie der DONAUKURIER schon mehrmals ausführlich berichtete, sollen im Schutterhof ein Spielplatz, ein Biergarten und eine Grünfläche entstehen, wo sich Spaziergänger aufhalten können. In dem Biergarten, der laut Engel etwa ein Achtel der Gesamtfläche einnimmt, sind 800 Plätze vorgesehen. Auf einem Grundstück zwischen Freibad und Fronte 79 sollen 80 Parkplätze errichtet werden, doppelt so viele wie vorgeschrieben, so Engel. Von dort sind es rund 500 Meter Fußweg bis zum Biergarten.

Die Mitglieder des Bezirksausschusses Mitte befürworteten die Pläne grundsätzlich, äußerten jedoch Bedenken wegen der Größe des Biergartens, der Parkplatzsituation und der Lage des geplanten Schankgebäudes in der Mitte des Schutterhofs.

Wie es weiter hieß, sollen die benachbarten Münsterpfadfinder nicht eingeschränkt werden durch die gastronomische Nutzung und weiterhin mit ihren Autos auf das Gelände fahren und ihr traditionelles Johannisfeuer entzünden können. "Das werden wir sogar vertraglich mit dem künftigen Pächter vereinbaren", versicherte Engel.