Konzert-Vorschau
„Wir feiern Sonne und Licht“: Helene Blum & Harald Haugaard Band in der Ingolstädter Eventhalle

27.09.2023 | Stand 27.09.2023, 5:00 Uhr

Gäste aus Dänemark: Helene Blum und Harald Haugaard geben am 19. Oktober ein Konzert in der Ingolstädter Eventhalle. Foto: Agentur

Gäste aus Dänemark hat man selten in Ingolstadt, Gäste aus der dortigen Folkszene noch seltener. Deshalb ist das Gastspiel der Helene Blum & Harald Haugaard Band aus Kopenhagen am Donnerstag, 19. Oktober, in der Eventhalle am Westpark schon etwas ganz Besonderes. Teufelsgeiger Harald Haugaard stand vorab für ein Gespräch zur Verfügung.

Ihr neues Album trägt den Titel „Denstore Sommer“, zu deutsch: „Der große Sommer“. Daneben gibt’s von Ihnen auch das Programm „Nordic Christmas“. Was reizt Sie an den extremen Jahreszeiten? Oder planen Sie eine Serie und wir dürfen bald auch mit einem Frühlings- und einem Herbstalbum rechnen?
Harald Haugaard: Traditionelle Musik ist in Dänemark eng mit den Jahreszeiten verbunden, der Natur und dem Jahreskreislauf. Es gibt einen riesigen Schatz an saisonalen Liedern. Als Folkband ist es unsere Aufgabe, diese Tradition zu vermitteln und zu interpretieren. Besonders in einer Zeit, in der die meisten Menschen in Städten leben ohne besonderen Bezug zur Natur und in der die Klimakrise die Unterschiede zwischen den Jahreszeiten zwangsläufig verwischen lässt. Wir sind in keiner Weise rückständig, aber Traditionen bleiben nur bestehen, wenn Menschen sie erneuern, weiter entwickeln und herausfordern.

Die lange Zeit der Helligkeit und der Dunkelheit sind nirgends so ausgeprägt wie in Skandinavien. Kann man diese Naturphänomene, die das Leben der Menschen beeinflussen, in der Art Ihrer Musik und in Ihren den Texten wiederfinden?
Haugaard: Ja, wahrscheinlich kann man das. Licht ist eine Voraussetzung für Dunkelheit und umgekehrt. Die Kontraste in Dänemark sind in der Tat größer, aber immer noch gering im Vergleich zu Nordskandinavien. Der erste Song des Albums mit dem Titel „Velkommen her“, den Helene Blum geschrieben hat, handelt von diesem Wechsel und nicht zuletzt davon, wie wichtig es ist, ans Licht zu kommen. Es kann auf viele Arten verstanden werden, aber für uns Menschen ist es wahrscheinlich besser, raus zu gehen und zusammen zu sein als zu Hause vom Sofa aus die schlechten Nachrichten im Fernsehen anzuschauen oder auf all den Geräten, mit denen wir uns ständig beschäftigen.

Midsommer wird in Skandinavien groß gefeiert und das Warten auf die Sonne ist immer ein Thema. Kann man sich heute noch uneingeschränkt auf die Sonne freuen, nachdem sie in vielen Weltregionen doch eher eine Bedrohung darstellt? Man denke nur an Temperaturen bis zu 50 Grad, die Waldbrände oder den Wassermangel.
Haugaard: Das stimmt. Aber wir feiern nicht nur die Sonne, sondern auch das Licht, auch das Licht im Leben und in der Gemeinschaft. Wir feiern die Erleuchtung, die wir derzeit wahrscheinlich mehr denn je brauchen. Und nicht zuletzt feiern wir die Liebe, die im Hochsommer besonders hell brennt.

DK

Das Interview führte Karl Leitner.



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