Schanzer gegen den Club
Wiedersehen nach über 20 Jahren: FCI-Trainerin Wittmann trifft auf „Förderer“ Klose

11.01.2025 | Stand 12.01.2025, 6:29 Uhr |

Wichtige Bestandsaufnahme: FCI-Trainerin Sabrina Wittmann erhofft sich aus dem Test Aufschlüsse für den Auftakt gegen Mannheim. Foto: Bösl

Die Vorgeschichte von Sabrina Wittmann und Miroslav Klose ist kein Geheimnis mehr.

  

Die Trainerin des FC Ingolstadt weilt 2003 mit ihren Eltern im Urlaub in Kalabrien, wo die damals Zwölfjährige in einer Hotelanlage kickt. Das sieht der Rekordtorschütze der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, woraufhin der Stürmer des 1. FC Kaiserslautern Sabrina Wittmann dazu motiviert, sprichwörtlich am Ball zu bleiben („Du hast Talent!“) und die Eltern, sie im Verein anzumelden. „Einem Nationalspieler wollte meine Mama nicht widersprechen“, erzählte Tochter Sabrina jüngst.

Zwei Jahre nach dem zufälligen Treffen mit Klose war Sabrina Wittmann schon in der FCI-Familie. Dort trainiert die gebürtige Schelldorferin seit Sommer vergangenen Jahres die Profis und hat mit Platz fünf zur Winterpause (zwei Punkte Rückstand auf Relegationsrang drei) eine gute erste Halbserie mit ihrem Team absolviert.

FC Ingolstadt: Doppel-Test gegen den Club

An diesem Sonntag (11 Uhr/13.30 Uhr) sehen sich Wittmann und Klose wieder. Anders als 2003 ist die Zusammenkunft aber geplant, wenn die Schanzer und der 1. FC Nürnberg zur beiderseitigen Doppel-Generalprobe aufeinandertreffen. Das erste Duell steigt im Max-Morlock-Stadion unter Ausschluss der Öffentlichkeit, am frühen Nachmittag folgt auf dem Trainingsplatz am Valznerweiher vor Fans der zweite Teil.  

„Wir wollten unbedingt gegen einen Kontrahenten testen, der höherklassig spielt, um entsprechend gefordert zu werden. Diesen haben wir im 1. FC Nürnberg gefunden, die regionale Nähe ist natürlich auch ein enormer Vorteil“, sagt Wittmann zu dem Doppelpack im Frankenland, ehe es eine Woche später (19. Januar, 19.30 Uhr/Magenta Sport) beim SV Waldhof Mannheim wieder um Punkte für das große Ziel Aufstieg geht. Der Club empfängt wenige Stunden zuvor in der 2. Bundesliga den Karlsruher SC (13.30 Uhr/Sky).

Lazarett der Schanzer ist kleiner geworden

Das gerade im Herbst sehr große Ingolstädter Lazarett ist in den vergangenen Wochen merklich geschrumpft. Lediglich Linksverteidiger Leon Guwara (Reha nach Schulter-OP) fällt noch länger aus. Außenbahnspieler Marcel Costly, Mittelfeldmann Maximilian Dittgen und Innenverteidiger Luca Lechner spulen nach ihren Verletzungen bereits wieder ein individuelles Programm ab. An Optionen mangelt es Wittmann also nicht. „Es gilt zu sehen, wer in welcher Verfassung ist. Das zeigt eine 90-minütige Spielbelastung noch mal anders als ein Training“, erklärt die Trainerin. „So kommt man wieder in den Rhythmus, unabhängig davon, dass die Winterpause nicht so lang war.“

Während der FCI in diesem Winter auf dem Transfermarkt noch nicht tätig wurde und dies laut Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer wohl auch nicht mehr wird, hat sich beim Club schon etwas getan. Linksverteidiger Tim Handwerker wechselte zu Zweitliga-Konkurrent SSV Jahn Regensburg, Außenstürmer Joseph Hungbo schloss sich Wigan Athletic (League One, dritthöchste Spielklasse in England) an, Linksaußen Kanji Okunuki zog es zurück in seine japanische Heimat zum Erstligisten Gamba Osaka. Als Verstärkung für die Defensive liehen die Nürnberger Talent Tim Drexler von der TSG Hoffenheim aus.

Bis Freitag bereitete sich der Club auf dem Adidas-Homeground in Herzogenaurach intensiv auf die Rückrunde vor. Das blieb nicht folgenlos: Keeper Michal Kukucka zog sich eine Adduktorenzerrung zu, Stürmer Tim Janisch einen Bänderanriss im Knie.

DK, dpa

Artikel kommentieren