Der renommierte Wirbelsäulenchirurg Professor Thomas Blattert (56) wechselt zum 1. Oktober ans Ingolstädter Klinikum. Er übernimmt dort die Leitung eines neu gegründeten Interdisziplinären Wirbelsäulenzentrums.
Das neue Zentrum wird gleichberechtigt vom bestehenden Zentrum Orthopädie und Unfallchirurgie unter Leitung von Professor Michael Wenzl und der Klinik für Neurochirurgie unter Leitung von Professor Siamak Asgari getragen. Es wird ferner durch Experten der Neuroradiologie, Schmerztherapie, Strahlentherapie, Onkologie, Psychologie sowie der physikalischen und rehabilitativen Medizin am Ingolstädter Klinikum unterstützt, teilt das Krankenhaus mit.
„Zur Gründung dieser Einrichtung haben wir uns entschlossen, um der Komplexität der Erkrankung und Verletzungen des zentralen Achsenorgans, der Wirbelsäule, gerecht zu werden“, erklärt Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin und Pflege sowie Ärztlicher Direktor am Klinikum. Auch Blattert wird in der Mitteilung zitiert: „Ich wechsle nach Ingolstadt, weil ich dort alle Disziplinen für eine bestmögliche Wirbelsäulentherapie finde.“ Und weiter: „Patientinnen und Patienten profitieren heute in meinem Fach am meisten, wenn die Spezialisten bereit sind, eng zusammenzuarbeiten.“
Seit 2010 war Blattert Chefarzt für Wirbelsäulenchirurgie an der Orthopädischen Fachklinik Schwarzach in Niederbayern. Er ist sowohl Facharzt für Chirurgie als auch Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Berufliche Erfahrung hat er in Deutschland an der Universitätsklinik Würzburg und im Wirbelsäulenzentrum der Universität Leipzig gesammelt, aber auch in den USA, in Italien und in der Schweiz. Er war Fellow an der Harvard University in Boston und Assistent bei Fritz Magerl am Kantonsspital St. Gallen, einem der Pioniere des Faches. Blattert ist zudem Präsident der Europäischen Wirbelsäulengesellschaft Eurospine, hat eine Gastprofessur am Xi‘an Jiaotong University Medical College Honghui Hospital in China inne, ist Mitherausgeber einer orthopädischen Fachzeitschrift und regelmäßiger Gutachter für verschiedene Fachzeitschriften im Bereich Wirbelsäule. Dass er seit 2019 regelmäßig auf der Focus-Ärzteliste als einer von Deutschlands Top-Medizinern in seinem Gebiet zu finden ist, sei nur am Rande vermerkt.
Die Expertise des künftigen Leiters liegt in der Behandlung von Verletzungen der Wirbelsäule durch Unfälle oder Osteoporose, von Tumorerkrankungen und verschleißbedingten Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen. Besondere Erfahrung bringt er bei der Therapie durch Osteoporose geschwächter Wirbelkörper mit. Blattert setzt auf minimalinvasive Verfahren und den Knochenaufbau über Biomaterialien, die als Gerüst für Blutgefäße und Zellen dienen. Sie helfen dem Körper, verloren gegangenen Knochen wieder neu zu bilden. Dieses Thema habe ihn bereits in seiner Habilitation an der Universität Leipzig beschäftigt, heißt es in der Mitteilung des Klinikums weiter.
Der neue Wirbelsäulen-Spezialist spielt in seiner Freizeit gerne Orgel und hat über viele Jahre eine Spezialsprechstunde für Musiker angeboten. Er ist verheiratet mit einer Pianistin, die ebenfalls Ärztin ist. Das Paar hat zwei erwachsene Kinder.
Das Interdisziplinäre Wirbelsäulenzentrum im Klinikum Ingolstadt ist unter Telefon (0841) 880 2601 erreichbar.
