Wir müssen jetzt alle ganz stark sein: Der Ingolstädter Kultur- und Festivalsommer neigt sich dem Ende zu. Am 29. Mai fiel mit dem Beginn der 39. Bayerischen Theatertage der Startschuss für regelrecht berauschende zwei Monate voller Bühnenträume.
Man konnte im Herzogskasten bei „Ismene, Schwester von“ dem Schmerz einer vergessenen Frau im Schatten ihrer Familie nachfühlen. Im Großen Haus Jay Gatsby dabei zusehen, wie er einem Traum nachhängt, der sich nie erfüllen sollte.
Gemeinsam mit Beckmann „Draußen vor der Tür“ stehen. Im Kleinen Haus das Genie Alan Turing jenseits von Nullen und Einsen kennenlernen. Im Theaterzelt leise zu „Für mich soll's rote Rosen regnen“ mitsummen, und später bei einem letzten Getränk auf den Stufen des Stadttheaters versacken.
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Nur um nach einer kurzen Woche Verschnaufpause in den nächsten Kulturtaumel zu geraten: die Audi-Sommerkonzerte. Auf einen bombastischen Beethoven-Abend zur Eröffnung folgten zwei auf unterschiedliche Weise magische Abende im Klenzepark: französische Oper und Chansons am einen und Mendelssohn und Beethoven am anderen.
IN love mit der Vielfalt von Ingolstadts Kulturlandschaft
Es ist die Vielfalt, das Erforschen neuer Hör- und Sehgewohnheiten, aber auch das dichte Nebeneinanderliegen von völlig Unterschiedlichem, was diesen Sommer in der Ingolstädter Kulturlandschaft so besonders gemacht hat. Am Samstag sprengt die Jazzrausch Bigband mit „Mahler's Breakdown“ noch ein letztes Mal Genregrenzen, Grigory Sokolov wird sicherlich auch am Sonntagabend seine traditionellen sechs Zugaben geben.
Und dann schließt sich der Deckel des Konzertflügels, nach zahlreichen Veranstaltungen, die viele intensive Blicke in ganz andere Welten ermöglicht haben. Was fängt man jetzt mit den ganzen freien Sommerabenden an, die sich am Horizont abzeichnen? Gleich mal checken, welche Filme im Turm Baur so laufen… Und der Abschiedsschmerz lässt sich auf dem Taktraumfestival sicher gut beim Tanzen abschütteln.
Weitere Teile der Serie gibt’s auf der DK-Sonderseite.
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