Ingolstadt
Von Fleißer-Postkarten bis zur Actionbound-App

Wettbewerb Junge Historiker: Preisverleihung im Barocksaal

03.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:22 Uhr

Entdeckungstour durch das Antonviertel: Dafür erhielten die Zweitklässler der Antonschule einen Sonderpreis, den Valentina Roß und Frida Schweda von Matthias Schickel (r.) und Stadtheimatpfleger Tobias Schönauer in Empfang nahmen. Foto: Riedel

Der Barocksaal im Kavalier Hepp, Sitz von Stadtarchiv, Wissenschaftlicher Bibliothek und Stadtmuseum, hat schon viele hochkarätige Referenten gesehen. An keinem anderen Ort werden die neuesten Forschungen zur Geschichte Ingolstadts und der Region auf so hohem Niveau einem interessierten Publikum präsentiert.

Und womöglich beginnen hier auch die Karrieren künftiger Geschichtsforscherinnen und Geschichtsforscher. Seit 2017 ruft der Historische Verein Ingolstadt die Schulen der Stadt und der Region dazu auf, Beiträge zur Geschichte Ingolstadts für den Wettbewerb „Junge Historiker“ einzureichen. Es winken Pokale und Geldbeträge, vor allem aber die Möglichkeit, die eigenen Forschungsergebnisse im großen Rahmen vorzustellen. Vor kurzem hatten sich wieder fünf Preisträger eingefunden.

Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden Matthias Schickel stellten die Schülerinnen und Schüler ihre originellen und kompetent recherchierten Beiträge vor. Besonders kreativ startete das Apian-Gymnasium mit „Fleißer goes iconic“ mit literarisch-künstlerischen Postkarten von Marieluise Fleißer, einer echten „Ingolstädter Ikone“. Hinzu kamen eine Sonderausstellung, Plakate, Texte, Pressearbeit, ein Film und eine Finissage.

Zwei Beiträge der Fronhofer Realschule

Die Fronhofer Realschule war mit zwei Beiträgen vertreten. Der eine führt in den Ingolstädter Süden. Aufmerksamen Schanzern werden die braunen Informationsschilder bekannt sein, die an vielen Stellen über die Geschichte des jeweiligen Ortes aufklären wie am Schwarzen Weg oder am Schmalzbuckel. Durch die Schülerinnen und Schüler kamen nur Schilder für die Ortsteile Spitalhof und Seehof sowie für die Kriegsstraße und den Infanterieraum 5 zwischen Zuchering und Hagau hinzu.

Der zweite Beitrag führt in den Norden und deckt verwischte Spuren des Kriegsgefangenenlagers auf, das während des Ersten Weltkrieges an der Ettinger Straße stand. Anhand eines Modells sowie mit Bildern und Dokumenten wurden Leben und Alltag der Gefangenen vorgestellt.

Topmodern war die Actionbound-App des Katharinen-Gymnasiums zur Landesuniversität anlässlich der 525-Jahrfeier. Die vielen attraktiven Lern- und Mitmachmöglichkeiten an den Originalschauplätzen beeindruckten die Jury so, dass Tobias Schönauer den ersten Preis dafür verleihen konnte.

Sonderpreis für Grundschulen an die Antonschule

Den Sonderpreis für Grundschulen erhielt die Anton-Schule für eine minuziös ausgearbeitete Entdeckungstour durch das Antonviertel. Dabei lernten die Zweitklässler nicht nur ihr Viertel und die Folgen des Krieges, sondern auch den Unterrichtsalltag ihrer Vorgänger kennen. Die jüngsten Historikerinnen und Historiker des Wettbewerbs vertraten Frida Schweda und Valentina Roß, die Sonderapplaus erhielten.