Neue Saison des Konzertvereins
Viele bekannte Gesichter – von Raphaela Gromes bis Konstantin Krimmel

12.07.2024 | Stand 12.07.2024, 11:35 Uhr |

Große Hoffnung des Liedgesangs: Konstantin Krimmel kommt erneut in den Festsaal, diesmal mit Ammiel Bushakevitz. Foto: Reske

Das muss man erlebt haben. Als der Sänger Konstantin Krimmel vor drei Jahren, mitten in der Corona-Krise, als Zugabe „Belsatzar“ von Robert Schumann gab, erstarrte der Saal förmlich vor Ehrfurcht. Denn Krimmel sang nicht nur schön, er war ein musikalischer Erzähler, der die Ballade von Heinrich Heine förmlich zu einem Einpersonen-Drama verwandelte. Ein unfassbarer Augenblick höchsten Konzertglücks, wie man es nur alle paar Jahre einmal erleben kann.

Der aufstrebende Bariton von der Bayerischen Staatsoper gastiert nun 2025 erneut beim Konzertverein, diesmal mit Werken von Schubert bis Vaughan Williams. Man darf gespannt sein.

Der Auftritt passt zum Ingolstädter Konzertvereinspublikum. Liederabende waren immer ein Kernbestandteil der Konzertprogramme, schon seit der Konzertverein 1917 gegründet wurde. Und die Programmgestalter haben fast immer eine glückliche Hand bei der Auswahl bewiesen. Hier gastierten die weltbesten Sängerinnen und Sänger – wie vor einigen Wochen etwa der Tenor Patrick Grahl, der Schuberts „Winterreise“ sang.

Krimmel ist keineswegs der einzige herausragende Künstler, der erneut zum Konzertverein eingeladen wurde. Im Gegenteil: Diesmal wirkt das Programm fast wie ein Best-of der vergangenen Jahre. Fast durchweg kommen Musiker, die schon einmal in Ingolstadt aufgetreten sind und dabei so viel Furore gemacht haben, dass man sie einfach wieder einladen musste.

Dazu zählt etwa auch Claire Huangci. Die Amerikanerin, die inzwischen in Deutschland lebt, stand bei ihrem ersten Konzert in Ingolstadt noch ein wenig im Schatten des Geigers Marc Bouchkov, den sie begleitete. Aber bereits im vergangenen Jahr war deutlich, dass die grandiose Pianistin einen eigener Soloauftritt verdient hat – weil sie künstlerisch enorm viel zu sagen hat, eine ganz und gar originelle Persönlichkeit besitzt.

Es gibt weitere Gäste, die in bester Erinnerung geblieben sind. Etwa das herausragende Minguet Quartett. Die vier Musiker haben 2020 ein aufsehenerregendes Konzert bei den Audi-Sommerkonzerten gegeben – bei dem sie das „Helikopter-Quartett“ von Karlheinz Stockhausen aufführten. Ihre Aufgabe war es, in vier Helikoptern mit Funk miteinander verbunden, das komplizierte Quartett zu spielen, dass dann in den Ingolstädter Festsaal übertragen wurde. Ganz so herausfordernd wird das Konzert diesmal nicht sein. Es steht lediglich bekanntes Repertoire von Mozart, Suk und Dvořák auf dem Programm. Das wird kein Problem darstellen, da das Minguet Streichquartett längst zu den besten Ensembles seiner Art zählt.

Fast schon eine Art Heimspiel unternimmt die Cellistin Raphaela Gromes. Denn die Münchnerin spielt eigentlich fast jedes Jahr mindestens einmal in Ingolstadt – und wird dabei stets vom Publikum gefeiert. Gromes wird das Dvořák-Cellokonzert zusammen mit dem Ukrainischen Nationalsinfonieorchester spielen.

Auch Vardan Mamikonian ist ein bekanntes Gesicht, da er jahrelang in Ingolstadt gelebt hat. Diesmal kommt er mit der ebenfalls aus Armenien stammenden Pianistin Varduhi Yeritsyan. Im Duo werden sie neben Ravel und Rachmaninow auch Musik ihrer Heimat vortragen.

Natürlich sind auch die Hofkapelle München und Musiker wie der Geiger Fedor Rudin längst bekannt in Ingolstadt. Und sogar Spark, die klassische Band ist bereits mit dem Georgischen Kammerorchester hier aufgetreten. Die ungewöhnliche Kreuzung zwischen Pop und Klassik bildet den unterhaltsamen Rausschmeißer aus dem Programm der kommenden Saison.

DK

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