Großmehring
„Verharmlosung und Verschleierung“

Neues Schild im Gebiet des geplanten Großmehringer Flutpolders ärgert Interessengemeinschaft

20.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:00 Uhr

Ein kleines Schild hat das WWA im geplanten Gebiet des Flutpolders aufgestellt. Foto: Woog

Harte Vorwürfe gegen das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Ingolstadt erhebt jetzt die Interessengemeinschaft gegen den geplanten Flutpolder in Großmehring: „Statt des versprochenen offenen Dialogs scheint die Behörde auf gezielte Verharmlosung und Verschleierung zu setzen“, sagt Rüdiger Woog. Stein des Anstoßes ist ein kleines Schild, das vom WWA am äußersten Rand und höchsten Punkt des künftigen Polders aufgestellt wurde. „Maximaler Polderwasserspiegel“ steht darauf. Über das „unscheinbare Schild auf Schienbeinhöhe“ in der Großmehringer Auenlandschaft ärgert sich Woog, der einer der Aktiven bei der Interessengemeinschaft ist: „Hier wird gezielte Verharmlosung eines geplanten Jahrhundertwerks betrieben, das einer Größe von rund 500 Fußballfeldern entspricht.“ Bei einer Flutung werde das betroffene Gebiet nicht auf Schienbeinhöhe, sondern drei Meter tief unter Wasser liegen. Weiter kritisiert Woog, dass alle „jahrzehntelangen Beobachtungen von Landwirten, Fischern und anderen Anrainern zu gleichzeitigen Extremhochwassern von Donau und Paar bislang schlichtweg geleugnet und als wissenschaftlich unmöglich dargestellt wurden“. Auf Anfrage des DONAUKURIER betont der Großmehringer: „Durch den Polder wird das Naherholungsgebiet Nummer eins in der Gemeinde zerstört!“

Um deutlich zu machen, dass der bislang lose Zusammenschluss von Gegnern des Flutpolders nicht aus „vereinzelten Spinnern“ (Woog) bestehe, will die Interessengemeinschaft im September einen Verein gründen. „Dieser soll in der Polderthematik die Interessen der Großmehringer Bürger und unter Druck gesetzter Grundstücksbesitzer im Poldergebiet vertreten.“ Weiter kündigt der Sprecher der Gemeinschaft an, dass am 11. und 18. September öffentliche Radtouren durch das Poldergebiet angeboten werden; Start ist jeweils um 14 Uhr.

DK